20.01.2024 - Die Rheinpfalz -

Riedbahn-Comeback erst später
Riedbahn geht erst zwei Tage später wieder in Betrieb

Auf der Riedbahn von Mannheim nach Frankfurt sollte am Montag wieder der reguläre Fahrplan in Kraft treten. Das Gleiche galt für die Strecken, die umgeleitete Züge aufnehmen müssen. Doch jetzt ist die Riedbahn erst zwei Tage später wieder betriebsbereit.
Von Eckhard Buddruss

Mannheim. Am Montag, 22. Januar, stehen voraussichtlich nur die Teilstücke der Riedbahn von Mannheim nach Lampertheim sowie von Frankfurt nach Riedstadt-Goddelau zur Verfügung; Fahrten über die Strecke von Mannheim nach Frankfurt sind nicht möglich. Damit müssen weiterhin Fernreisezüge und Güterzüge über die Main-Neckar-Bahn und die Strecke von Mannheim über Frankenthal nach Mainz umgeleitet werden. Auf der Strecke von Mannheim über Ludwigshafen und Frankenthal nach Mainz soll wieder der reguläre Fahrplan gelten. Es ist allerdings abzusehen, dass wegen der eigentlich nicht vorgesehenen umgeleiteten Fernzüge mit einigen Komplikationen für den Regionalverkehr zu rechnen ist.

Der Online-Fahrplanauskunft der DB ist zu entnehmen, dass am 22. und 23. Januar ICE umgeleitet werden und teilweise an Mannheim vorbei fahren. Andere Züge, die Mannheim bedienen, werden umgeleitet und bekommen dadurch wohl (mindestens) 30 Minuten Verspätung.

In einer Mitteilung der DB von Freitag heißt es: „Nach drei Wochen Vollsperrung auf der Riedbahn schließt die Deutsche Bahn (DB) die Bauarbeiten am Wochenende im geplanten Umfang ab. In Folge des Eisregens und der großen Kälte konnten die für hohe Geschwindigkeiten erforderlichen Belastungs- und Testfahrten jedoch noch nicht abgeschlossen werden. Die DB kann deshalb auf der Riedbahn erst ab Mittwoch wieder das komplette Zugangebot fahren.“ Wegen der Bauarbeiten auf der Riedbahn wurde die Linienstruktur im ICE-Verkehr für drei Wochen erheblich verändert. Dies war eine Art Testlauf für die fünfmonatige Riedbahn-Sperrung nach der Fußball-EM.

Laut DB wurde in den vergangenen drei Wochen auf der Riedbahn die fünfmonatige Generalsanierung der 70 Kilometer langen Strecke ab 15. Juli vorbereitet. Insgesamt wurden 23 Weichen und mehr als neun Kilometer Gleise erneuert, mehr als 3100 Gründungen für Schallschutzwände, Oberleitungs- und Signalmasten gesetzt sowie 8,5 Kilometer Kabeltröge gebaut. Bis zu 60 Baufahrzeuge pro Schicht waren auf der Strecke im Einsatz. Insgesamt habe sich gezeigt, dass die DB gemeinsam mit den beteiligten Bauunternehmen das vorgesehene umfangreiche Bauvolumen so umsetzen kann, wie es auch für die fünfmonatige Generalsanierung ab Sommer geplant ist.

Wegen der geänderten ICE-Linienstruktur entfielen beispielsweise die sonst gewohnten Züge im Stundentakt von Mannheim über Frankfurt Flughafen, Köln, Münster und Bremen nach Hamburg. Die ICE, die von Mannheim über Wiesbaden nach Nordrhein-Westfalen fuhren, endeten meist in Köln oder Düsseldorf. Züge von Mannheim nach Frankfurt wurden entweder über Darmstadt oder über Worms und die Mainzer Nordbrücken nach Frankfurt geleitet. Dadurch ergaben sich erheblich verlängerte Fahrzeiten unter anderem nach Berlin und Hamburg.