11.01.2024 - Die Rheinpfalz -

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Andere Kommunen billigen höhere Kosten
Bahn-Reaktivierung Zweibrücken–Homburg nimmt weitere Hürde

Zweibrücken/Mannheim • Machen auch Kommunen, die selbst nicht von der S-Bahn-Verlängerung profitieren, bei den gestiegenen Kosten mit? Diese Frage hat jetzt die interkommunale ZRN-Versammlung entschieden – mit einem klaren Votum.
Von Lutz Fröhlich Redakteur

Eigentlich ist der Fahrplan für die vor allem in Zweibrücken jahrzehntelang ersehnte Reaktivierung der Bahnstrecke Zweibrücken–Homburg ja seit knapp einem Jahr klar (wir berichteten). Doch angesichts vieler zeitraubender Überraschungen in der Vergangenheit hört die Sorge in Zweibrücken wohl erst auf, wenn tatsächlich die erste S-Bahn rollt. So hatte in der Dezember-Stadtratssitzung Rolf Franzen (CDU) bang gefragt, ob wohl auch die anderen Westpfalz-Kommunen zustimmen, dass die Reaktivierung deutlich teurer wird als zuletzt geplant.

Jetzt ist die Entscheidung da: Die ZRN-Verbandsversammlung (Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Neckar) hat dem erhöhten kommunalen Finanzierungsanteil zugestimmt – einstimmig, wie die ZRN-Pressestelle am Donnerstag auf Merkur-Anfrage informierte.

Der ZRN ist das politische Gremium des Verkehrsverbunds VRN. Der Verbandsversammlung gehören auch alle westpfälzischen Oberbürgermeister und Landräte an. Doch obwohl sie für die Reaktivierung – die ihren eigenen Kommunen zumindest nicht direkt nutzt – als langjährige ÖPNV-Solidargemeinschaft mitbezahlen müssen (wenn auch deutlich weniger als Zweibrücken und der Kreis Südwestpfalz), stimmten auch sie den erhöhten Kosten zu.

Insgesamt wird die Verlängerung der aus dem Raum Heidelberg kommenden S-Bahn-Linie von Homburg nach Zweibrücken nach jüngster Schätzung 77 Millionen Euro kosten. 90 Prozent übernimmt – Stand jetzt – der Bund. Der kommunale Finanzierungsanteil liegt bei nun insgesamt bei eigentlich 5,13 Millionen Euro. Wegen der seit der Kalkulation 2020 um 3,05 Millionen Euro gestiegenen Kosten übernimmt das Land Rheinland-Pfalz zur Abfederung aber einen zusätzlichen Anteil von 1,58 Millionen Euro – sodass der kommunale Finanzierungsanteil letztlich 3,55 Millionen Euro beträgt, wie es in den ZRN-Sitzungsunterlagen heißt. Bereits im Stadtrat hatten VRN-Geschäftsführer Michael Winnes und die Stadtverwaltung erläutert: Vorarbeiten zum Schutz der Haselmaus sollen schon dieses Frühjahr beginne, die Gleisbett-Bauarbeiten im Oktober 2025 – und die ersten Züge im Dezember 2028 rollen.