29.03.2014
Die Rheinpfalz

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Per Regional-Express schnell nach Mainz

Konzept „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ bringt ab Dezember deutlich verbessertes Zugangebot
Von Eckhard Buddruss

Neustadt. Neue Regional-Express-Züge bringen im Fahrplanjahr 2015 deutliche Verbesserungen im rheinland-pfälzischen Zugverkehr. Für die Pfalz wichtig sind vor allem die Linien von Mannheim über Kaiserslautern und Saarbrücken nach Trier sowie von Mannheim über Ludwigshafen und Frankenthal nach Mainz

Gestern gab der für den regionalen Schienenverkehr in der Pfalz zuständige Zweckverband erstmals Einzelheiten zu den Fahrplänen der neuen Regional-Express-Züge bekannt. Das landesweite Regional-Express-Netz ist Kern des bereits 2008 beschlossenen Konzepts „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“. Nach einem mehrjährigen Vorlauf, der zur Ausschreibung der Verkehrsverträge und zum Bau neuer Fahrzeuge erforderlich war, wird nun ein wesentlicher Teil des Konzepts zum Fahrplanwechsel im kommenden Dezember umgesetzt. Den Zuschlag für den Betrieb des neuen Regional-Express-Netzes erhielt nach einer europaweiten Ausschreibung die Deutsche Bahn (DB), die dort neue Triebwagen des Typs „Flirt“ einsetzt. Diese Abkürzung steht für „Flinker innovativer Regionaltriebwagen“. Die für den Einsatz in Rheinland-Pfalz vorgesehene fünfteilige Version des Zuges hat 270 Sitzplätze. Einige besonders stark frequentierte Züge werden als Doppeleinheit gefahren, die mit 540 Sitzplätzen eine noch höhere Kapazität hat als die heute zwischen Mannheim und Saarbücken eingesetzten Einheiten aus vier Doppelstockwagen.

Derzeit gibt es einen Regional-Express (RE) auf der Strecke Mannheim–Saarbrücken nur montags bis freitags zweimal pro Tag und Richtung. Künftig fahren montags bis freitags in Richtung Saarbrücken elf, in Richtung Mannheim sogar zwölf Züge am Tag, die meisten davon sogar auch am Wochenende.

Dabei werden die Lücken gestopft, die in den vergangenen Jahren durch die Streichung von Fernzügen auf der Strecke Mannheim–Saarbrücken entstanden sind. Von Kaiserslautern gibt es dann jede Stunde einen schnellen Zug zum ICE-Knoten Mannheim, entweder einen RE oder einen Fernzug (ICE und IC). Damit wird in etwa wieder das Niveau erreicht, das es schon in den 90er-Jahren gab, bevor die DB begann, Interregio-Züge zu streichen.

Besser als je zuvor wird künftig die Verbindung von Ludwigshafen und Frankenthal in die Landeshauptstadt. Zusätzlich zu der RE-Linie von Karlsruhe über Germersheim, Speyer, Schifferstadt, Ludwigshafen und Frankenthal nach Mainz fährt künftig eine neue RE-Linie von Mannheim über Ludwigshafen und Frankenthal nach Mainz. Beide im Zwei-Stunden-Takt fahrende Linien ergänzen sich zwischen Ludwigshafen und Mainz zu einem Stundentakt. Die meisten Züge der beiden Linien fahren, anders als bisher, auch am Wochenende.

Kleinere Verbesserungen gibt es auf der Alsenzbahn und in der Verbindung von Karlsruhe nach Kaiserslautern und ins Queichtal.

Die Neuordnung des Angebots auf der Nahestrecke und in Rheinhessen führt dazu, dass es ab 2015 stündlich durchgehende Züge von Kirchheimbolanden nach Mainz gibt. Bei seiner Versammlung in Neustadt hat der Zweckverband gestern auch die Weichen für die Zukunft der nordpfälzischen Zellertalbahn von Monsheim (Kreis Alzey-Worms) nach Langmeil (Donnersbergkreis) gestellt. Pläne, die Strecke in den Rheinland-Pfalz-Takt zu integrieren, haben sich als derzeit nicht finanzierbar erwiesen.

Der Zweckverband will aber den Ausflugsverkehr zwischen Monsheim und Hochspeyer auf eine solidere Grundlage stellen und so die Strecke für die Zukunft sichern, um sich die Option auf eine spätere Integration in den Rheinland-Pfalz-Takt offenzuhalten. Deshalb bekundete die Zweckverbandsversammlung gestern einstimmig ihre Bereitschaft, für den Ausflugsverkehr auf der Zellertalbahn eine Bestellgarantie für 15 Jahre abzugeben. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass fällige Investitionen in die Infrastruktur vorgenommen werden können.

Bildunterschrift
„Flirt“-Triebwagen setzt die Deutsche Bahn bisher nur in Mecklenburg- Vorpommern ein. Die für Rheinland-Pfalz bestimmten Fahrzeuge werden eine andere Farbe als das DB-Rot bekommen.

Text auf der Titelseite:

„Flirt“ bringt neuen Schwung in den Pfälzer Bahnverkehr

Neustadt (ebu). Das Regionalzug-Angebot in der Pfalz wird mit dem Fahrplanwechsel im kommenden Dezember deutlich verbessert. Der für den regionalen Bahnverkehr zuständige Zweckverband stellte gestern in Neustadt erstmals Einzelheiten des neuen Angebots vor. Wichtigste Verbesserung sind zwei neue Regional-Express-Linien, von denen in der Pfalz vor allem Ludwigshafen, Frankenthal, Neustadt, Kaiserslautern, Landstuhl und der für Teile der Westpfalz wichtige Bahnhof Homburg profitieren. Für den Einsatz auf diesen Regional-Express-Linien sind neue „Flirt“-Triebwagen vorgesehen. Dieser Fahrzeugtyp gilt als der aus Fahrgastsicht derzeit beste Regionaltriebwagen. Wirtschaft