13.12.2014
Die Rheinpfalz

In neuem Fenster öffnen

Mit VRN-Ticket flott durch Pfalz

Der morgige Fahrplanwechsel bringt deutlich verbessertes Angebot – Viel mehr Regional-Express-Züge
Von Eckhard Buddruss

Ludwigshafen. Der Bahn-Jahresfahrplan 2015, der morgen in Kraft tritt, bringt ein deutlich verbessertes Angebot im Pfälzer Regionalverkehr. Neue Regional-Express-Züge sorgen vor allem für mehr schnelle Verbindungen zwischen der Westpfalz und Mannheim sowie zwischen Mainz und der Vorderpfalz.

Etwa alle zwei Stunden fährt ein Regional-Express (RE) von Mannheim nach Trier mit Halt unter anderem in Ludwigshafen Mitte, Neustadt, Kaiserslautern, Landstuhl und Homburg. Damit gibt es zwischen Kaiserslautern und Mannheim jede Stunde mindestens einen schnellen Zug mit Anschluss an die ICE, die ab Mannheim stündlich nach Berlin, Köln, München und Basel fahren. Auf der Pfälzer Ost-West-Fernstrecke werden so im Wesentlichen die Lücken geschlossen, die durch den Wegfall früherer Interregio-Züge entstanden sind. Anders als früher im Interregio gelten in den neuen RE alle Nahverkehrstickets einschließlich der Fahrkarten des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN).

Erheblich besser wird auch das RE-Angebot zwischen Mainz und der Vorderpfalz. Die RE-Linie von Mainz über Frankenthal, Ludwigshafen, Schifferstadt, Speyer und Germersheim nach Karlsruhe fährt künftig auch am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt statt bisher nur dreimal am Tag. An Werktagen bleibt das Angebot weitgehend unverändert. Neu ist aber, dass auch der RE um 16.13 Uhr ab Mainz nach Karlsruhe künftig über Speyer und Germersheim statt bisher über Mannheim nach Karlsruhe fährt.

Eine neue RE-Linie fährt im Zwei-Stunden-Takt von Mainz über Frankenthal und Ludwigshafen nach Mannheim. Damit ergibt sich ein stündliches Angebot mit schnellen Zügen auf dem Abschnitt zwischen Ludwigshafen und Mainz. Allerdings ist Frankenthal der einzige Pfälzer Bahnhof, der stündlich einen schnellen Direktzug in die Landeshauptstadt bekommt. In Ludwigshafen halten die RE, die über Speyer nach Karlsruhe fahren, am Hauptbahnhof, die RE nach Mannheim dagegen in Ludwigshafen Mitte. Die RE-Linie Mainz–Mannheim hat in Ludwigshafen keinen Anschluss an die S-Bahn nach Neustadt. Ein glatter Stundentakt auf dem Abschnitt Ludwigshafen–Mainz ist wegen Fahrplantrassenkonflikten mit Fernzügen nicht möglich. Der RE um 17.18 Uhr ab Mainz fährt auch weiterhin nach Germersheim und nicht, wie es der neuen Taktsystematik entsprechen würde, nach Mannheim.

Auf der Pfälzer Ost-West-Hauptstrecke wird schon ab morgen der neue „Flirt“ eingesetzt. Auf den Linien von Mainz nach Karlsruhe und Mannheim fahren dagegen übergangsweise die vorhandenen Triebwagen der Baureihe 425, die hier voraussichtlich Anfang Februar von neuen „Flirt“-Fahrzeugen abgelöst werden.

Den Auftrag für das elektrische RE-Netz hat nach einer europaweiten Ausschreibung die Deutsche Bahn (DB) bekommen. Beim größeren Los des Dieselnetzes Südwest hat dagegen das günstigste Angebot der DB-Konkurrent Netinera gemacht, der in Rheinland-Pfalz unter dem Namen „Vlexx“ auftritt.

Die einzige Vlexx-Taktlinie, die die Pfalz berührt, ist die von Mainz über Alzey nach Kirchheimbolanden. Wichtigste Verbesserung für die Kreisstadt des Donnersbergkreises ist, dass es künftig stündlich einen durchgehenden Zug nach Mainz gibt, morgens im Berufsverkehr fahren sogar zwei durchgehende Züge nach Frankfurt.

Die stärkste Linie des Vlexx-Netzes ist der Regional-Express von Saarbrücken nach Frankfurt, der für die Pfalz bei Fahrten beispielsweise von Rockenhausen nach Mainz Bedeutung hat. Teil des Vlexx-Verkehrsvertrags ist auch ein neues Zugpaar von Kaiserslautern nach Mainz morgens hin und nachmittags zurück, das allerdings zunächst übergangsweise von der DB gefahren wird. Ein DB-Zug fährt zusätzlich morgens von Bad Kreuznach nach Kaiserslautern.

Kaiserslautern bekommt zusätzlich drei neue Regional-Express-Zugpaare nach Karlsruhe, die teilweise günstige Anschlüsse von und nach Paris haben. Die Queichtalbahn erhält morgens im Berufsverkehr durchgehende Verbindungen nach Karlsruhe. Nachmittags in der Gegenrichtung fahren von Karlsruhe drei Züge umsteigefrei bis nach Pirmasens, drei weitere bis Annweiler.

Mit dem Fahrplanwechsel erhöht die DB ihre Nahverkehrspreise um 1,9 Prozent, der Zweiter-Klasse-Normalpreis im Fernverkehr bleibt unverändert. Die für die Pfalz deutlich wichtigere Preiserhöhung des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) erfolgt zum Jahreswechsel.