05.05.2014
Die Rheinpfalz
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„Für Anbindung an schnellen Bahn-Fernverkehr“

Peter Fuchs (CDU), Leiter der Bundespolizei im Saarland, peilt den Chefsessel im Rathaus an Am Tag der Europa- und Kommunalwahl am 25. Mai wählen die Homburger einen Nachfolger für ihren scheidenden Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU). Einer der vier OB-Kandidaten ist Polizeidirektor Peter Fuchs (CDU), der von Bexbach aus die Bundespolizei im Saarland leitet. In einer CDU-internen Abstimmung um die Homburger OB-Kandidatur hat sich Fuchs gegen Bürgermeister Klaus Roth durchgesetzt. Gerhard Müller sprach mit ihm über seine Ziele.

Sie sind Leiter der Bundespolizei im Saarland. Bei Ihrer parteiinternen Wahlkampftour durch die Homburger CDU-Ortsverbände versprachen Sie, künftig besonderes Augenmerk auf Ordnung und Sauberkeit zu legen. Sind Sie ein Law- and-order-Politiker?
Sicherheit ist eine wichtige Voraussetzung für Lebensqualität. Menschen fühlen sich unsicher, wenn es an Sauberkeit mangelt oder wenn bei ihnen eingebrochen wird. Deshalb muss sich auch ein Oberbürgermeister um solche Dinge kümmern. Aber natürlich bleibt die Sicherheit in erster Linie Aufgabe der Polizei.

Welche kommunalpolitischen Erfahrungen können Sie vorweisen?
Seit fast 33 Jahren bin ich bei der Bundespolizei. Was ich in dieser Zeit an Verwaltungs- und Führungserfahrungen entwickelt habe, ist nicht nur für Polizeiaufgaben wichtig. Ich habe Mitarbeiter geführt, Bauprojekte entwickelt und umgesetzt, mit Personalvertretungen vertrauensvoll zusammengearbeitet. Ich weiß, wie man gemeinsam Ziele verwirklicht. Diese Kompetenzen braucht auch ein Oberbürgermeister an der Spitze einer Kommunalverwaltung.

Wo sehen Sie Ihre persönlichen Schwerpunkte, was würden Sie als neuer Homburger OB anpacken?
Homburg ist die drittgrößte Stadt im Saarland, hat die zweitgrößte Wirtschaftskraft. Wir sind Universitätsstadt und Gesundheitszentrum. Trotzdem hat Homburg nicht die Bedeutung, die ihm vor diesem Hintergrund gebührt. Das will ich ändern. Homburg muss wichtiger werden, in der Saarpfalz-Region und über Ländergrenzen hinaus eine führende Rolle einnehmen.

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Wie können die Nachbarstädte Homburg und Zweibrücken besser zusammenarbeiten?
Es gibt Handlungsfelder, die gemeinsam zu erschließen sind. Zum Beispiel arbeiten beide Städte bei der Feuerwehr-Alarmierung heute schon zusammen. Solche Dinge muss man weiterentwickeln. Und auf dem Karlsberg wird über die Landesgrenze hinweg am gemeinsamen historischen und kulturellen Erbe gearbeitet. Das sind gute Beispiele. Wichtig ist, dass sich beide Oberbürgermeister und Räte zusammensetzen und gemeinsam Ideen entwickeln.

In beiden Städten nehmen die Themen Eisenbahn und Flughafen breiten Raum in der Diskussion ein.
Als Industrie- und Universitätsstadt sind wir auf gute Verkehrsverbindungen angewiesen. Weil Homburg einen nahen Verkehrsflughafen mit entsprechenden Anbindungen braucht, hoffe ich auf gute Ergebnisse bei den Flughafen-Gesprächen unserer beiden Landesregierungen. Und Bahnverbindungen sind für mich ein ganz großes Thema – insbesondere die Anbindung an den Fernverkehr. Die Entwicklung der letzten Jahre kann uns nicht zufriedenstellen. Wir lassen uns von der Bahn nicht abhängen. Eine schnelle Fernverkehrs-Anbindung in Richtung Mannheim/ Frankfurt ist für Homburg existenziell wichtig. Die S-Bahn nach Mannheim ist gut, aber leider sehr langsam. Für Homburg wie für Zweibrücken sind ICE- und schnelle Regionalverkehrs-Verbindungen entscheidend. Dies hat deshalb für mich ganz deutlich Priorität.

Heißt das, die S-Bahn nach Zweibrücken ist da weniger entscheidend?
Zur S-Bahn-Verlängerung nach Zweibrücken habe ich mich noch nicht abschließend positioniert. Noch liegen keine verlässlichen Ergebnisse vor, ob und welchen Bedarf es für diese Strecke gibt. Zudem sind mir keine realistischen Schätzungen darüber bekannt, was eine Reaktivierung zunächst an Einmal- und dann an laufenden Kosten mit sich bringt. Liegen diese Zahlen auf dem Tisch, können wir uns eine seriöse Meinung bilden.
Die Menschen in Homburg, Schwarzenbach und Einöd benötigen „ihre“ Regio-Buslinie R 7, die im 30-Minuten-Takt fährt. Sie sind nicht gegen die Bahnlinie, sagen mir aber, dass ihre gute Regio-Buslinie darunter keinesfalls leiden darf. Es gibt aber noch weitere wichtige Verkehrsprojekte. Schon seit Jahrzehnten warten wir auf die Umgehungsstraße B 423. Der Ausbau der Anschlussstelle Homburg an der A 6 ist zwingend notwendig. Auch bin ich davon überzeugt, dass wir einen neuen Autobahn-Anschluss Homburg-Ost bei Reiskirchen brauchen, um endlich den starken Verkehr aus den Wohn- und Durchgangsstraßen zu nehmen.

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