13.11.2014
Die Rheinpfalz

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Mehr Direktzüge von Karlsruhe ins Queichtal

Neuer Fahrplan bringt Verbesserungen für den Bahnverkehr in der Südpfalz – Vor allem sonntags Fahrgastaufkommen deutlich gestiegen
Von Eckhard Buddruss

Landau. Der Fahrplanwechsel am 14. Dezember bringt für den Bahnverkehr in der Südpfalz einige Verbesserungen insbesondere für Pendler, die Züge der Queichtalbahn zur Fahrt nach Karlsruhe nutzen.

Künftig gibt es im Berufsverkehr zusätzliche Direktzüge aus dem Queichtal nach Karlsruhe und zurück. Morgens fährt ein Zug von Pirmasens nach Karlsruhe und zwei weitere fahren von Annweiler. Deutlich mehr Verbindungen gibt es nachmittags in der Gegenrichtung, nämlich drei nach Pirmasens und noch drei weitere, die bis Annweiler fahren. Es ist deutlich einfacher, Direktverbindungen von Karlsruhe ins Queichtal anzubieten als in der Gegenrichtung, weil es wesentlich unkomplizierter ist, Züge in Landau zu teilen und dann nach Neustadt und Pirmasens weiterzufahren als sie in Landau zusammenzukuppeln. Letzteres ist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden, der dazu führt, dass die betroffenen Züge in Neustadt etwas früher abfahren müssen als sonst. Wer nachmittags von Karlsruhe nach Neustadt fährt, muss künftig bei mehreren Zügen darauf achten, dass er im richtigen Zugteil sitzt.

Die Taktzüge auf der Strecke von Neustadt nach Karlsruhe werden seit einigen Jahren mit Triebwagen der Baureihen 642 („Desiro“) und 643 („Talent“) gefahren. Die als Regional-Express (RE) verkehrenden Desiro, die Ende 2009 in schlechtem Zustand in die Pfalz gekommen waren und mit einer Pannenserie zunächst für viel Ärger gesorgt hatten, bekommen derzeit stärkere Motoren und eine neue Inneneinrichtung mit etwas bequemeren Sitzen.

Bei einem Berufsverkehrszug von Neustadt nach Karlsruhe und dem Zug, der morgens von Landau in die BASF fährt, werden auch künftig Triebwagen der älteren Baureihe 628 eingesetzt. Das Gleiche gilt für den oft stark von Wandergruppen frequentierten Zug, der in der Ausflugssaison mittwochs von Neustadt nach Bundenthal im Dahner Felsenland fährt. Die Fahrzeuge der Baureihe 628, die hier noch bis 2023 eingesetzt werden sollen, erhalten eine modernere Inneneinrichtung.

Viermal am Tag gibt es künftig einen durchgehenden RE von Karlsruhe über Neustadt nach Kaiserslautern und zurück. Dabei ergeben sich für Landau und Neustadt zweimal pro Tag schnelle Anschlüsse in Kaiserslautern an einen ICE oder TGV nach Paris, in der Gegenrichtung sogar dreimal am Tag. Zwischen Paris und Neustadt ergibt sich ein Fahrzeitgewinn von rund 20 Minuten, für die Fahrt von Paris über Kaiserslautern nach Landau sogar von rund 45 Minuten. Seine Direktverbindungen in die französische Hauptstadt hatte Neustadt 2007 mit der Aufnahme des ICE-Verkehrs nach Paris verloren.

Im Zugverkehr der Südpfalz sind die Fahrgastzahlen in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Der für den regionalen Bahnverkehr in der Pfalz zuständige Zweckverband legte gestern in Landau dazu detaillierte Daten vor. Bei einem Vergleich von Ein- und Aussteigerzahlen aus den Jahren 2006 und 2013 fallen vor allem die großen Zuwächse am Sonntag auf (siehe Grafik). Noch deutlich stärker als in Landau mit plus 50 Prozent ist dieser Effekt in Annweiler mit einem Anstieg um 97 Prozent. Hier liegt die Erklärung nahe, dass Annweiler nicht zuletzt dank des Trifels ein besonders attraktives Ausflugsziel ist.