21.06.2014
Saarbrücker Zeitung

Für Radler, Wanderer und Skater hat Ingweiler einiges zu bieten

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Der kleine Stadtteil Ingweiler ist wegen der Ansiedlung von Weißstörchen weit über die Stadtgrenzen bekannt. Dass er mehr zu bieten hat, zeigt ein Rundgang durch den Ort und seine Umgebung.
Von SZ-Mitarbeiter Thorsten Wolf

Ingweiler. Was haben Websweiler, Altbreitenfelderhof und Ingweiler gemeinsam? Alle drei gehören nicht zu Homburgs größten Stadtbezirken. Aber, und das will ja auch die neue Image-Kampagne des Saarlandes deutlich machen: Großes entsteht immer im Kleinen. Und das gilt auch für Homburgs kleine Schmuckstücke. Man nehme da nur Ingweiler. Der Ort, der zu Einöd gehört, ist vielen landesweit bekannt, und das hat einen guten Grund, gibt es doch nicht nur gegenwärtig 143 Einwohner im Dorf, sondern auch noch eine Storchenfamilie. Die Wiederansiedlung der prächtigen Vögel im Bliesgau hat Ingweiler einen Ruf in der Region verschafft. An dem hat auch der Neunkircher Zoo in den zurückliegenden Jahren kräftig mitgearbeitet, wurden doch dessen Nachzuchten immer wieder auf den Wiesen bei Ingweiler ausgewildert - unter großem Medieninteresse.

Doch Ingweiler steht nicht nur für den Weißstorch, sondern auch für viel Freizeit-Vergnügen inmitten einer wunderschönen Landschaft. An der mag mancher die vorbeiziehende Autobahn A 8 oder die kreuzenden Hochspannungsleitungen bemängeln. Aber ganz ehrlich: Von beidem bekommt man inmitten der Felder zwischen Ingweiler, Wörschweiler und Bierbach an der Blies nur dann etwas mit, wenn man es wirklich darauf anlegt. So sahen es am Freitag auch Petra und Melanie, die zwischen den Feldern auf Skates unterwegs waren. „Die Strecke hier ist einfach perfekt“, schwärmte Melanie. „Der Weg ist glatt, er ist geteert und man hat einen wunderbaren Blick in die Landschaft rechts und links.“ Ihre Freundin Petra ergänzte: „Und man kann eine kleine Pause machen und den Störchen zuschauen.“ Dafür brauche man zwar gute Augen, immerhin stünde das Nest weit weg vom eigentlichen Weg, „aber ab und zu sieht man ja auch mal einen in der Nähe fliegen.“

Die Strecke, auf der Melanie und Petra am Freitag von Ingweiler aus in Richtung Bierbach unterwegs waren, hört auf den klangvollen Namen „Glan-Blies-Weg“. Der führt von Staudenheim in Rheinland-Pfalz bis nach Saareguemines, vorbei an Homburg, Ingweiler und Bierbach. Da verwundert es nicht, dass nicht wenige Radfahrer auf der Route unterwegs sind. „Wir kommen aus der Nähe von Glan-Münchweiler und sind seit heute Morgen unterwegs“, erzählte die dreiköpfige Familie Wienecke, während sie an einer kleinen Bank inmitten der Ingweiler Wiesen eine kurze Rast machte. Dass man von dort aus eben auch auf Ingweiler schaue, das wüssten sie wohl, erzählte Papa Rainer. „Wir haben uns natürlich vorher über die Strecke informiert und nach Sehenswertem Ausschau gehalten. Und da war hier in der Gegend natürlich die Klosterruine Wörschweiler und die Ingweiler Störche.“

Die Gegend rund um Ingweiler, aber auch das Dorf selbst, hat also einiges zu bieten, vieles davon ist unmittelbar mit der Natur verbunden. Felder und Wiesen, die Arbeit der Landwirte, die Störche, viel Raum für freie Zeit. Und wer nicht zügig mit Rad oder Skates unterwegs ist, der genießt diese schöne Landschaft einfach ganz entspannt und mit offenen Augen auf Schusters Rappen.