07.02.2024 - Die Rheinpfalz -

Vorerst keine zusätzlichen Busse für Linie R7

Der Saarpfalz-Kreis hegte im vergangenen Sommer die Hoffnung, dass ab September mehr Busse auf der Linie R7 fahren. Passiert ist bislang nichts. Und ein Verantwortlicher ärgert sich über die Kreisverwaltung in Homburg.
Von Paul Helmut Kreiner

Dass irgendwann mal mehr Busse zwischen Homburg und Zweibrücken auf der Linie R7 fahren, bleibt aktuell noch Zukunftsmusik. Das sagen sowohl Achim Jesel, Geschäftsführer beim Zweckverband Personennahverkehr Saarland (ZPS) und Fritz Engbarth, Pressesprecher des Zweckverbands auf pfälzischer Seite (ZÖPNV). Die beiden Verbände befänden sich noch immer in der Absprache, wie auf die steigende R7-Nachfrage reagiert werden kann.

Laut Jesel fahren rund 12.000 Personen wöchentlich mit dem R7-Bus. „Wir erkennen einen Anstieg der Nachfrage, insbesondere montags bis freitags in den Nachmittagsstunden, und eine besonders hohe Auslastung der Busse auf dem Linienabschnitt Homburg - Einöd.“ Um diese Nachfrage zu bedienen, gibt es laut dem ZPS-Chef zwei Möglichkeiten: Entweder fahren mehr Busse zu den Stoßzeiten, oder aber es werden größere Fahrzeuge eingesetzt – 15-Meter- oder Gelenkbusse, nennt Jesel als Beispiele. Derzeit seien auf der Strecke Zwölf-Meter-Busse unterwegs.

Eine Entscheidung wird es laut Jesel und Engbarth so bald nicht geben. Jesel erklärt, dass jede Variante „der Zustimmung der beiden Zweckverbände bedarf, da diese das wirtschaftliche Risiko der Linie gemeinsam tragen“. Weil der größere Streckenanteil der Linie R7 auf saarländischer Seite verläuft, sind die Kosten entsprechend aufgeteilt: 23 Prozent bezahlt der pfälzische Zweckverband, 77 Prozent die Saarländer. Jesel: „Da beide Zweckverbände öffentliche Mittel, sprich Steuergelder, verwalten, muss der verkehrlich sinnvollsten und wirtschaftlich günstigsten Variante zur Angebotsverbesserung der Vorzug gegeben werden.“ Das heißt, dass nicht unbedingt mehr Busse fahren, wenn das nicht die wirtschaftlichere Variante ist.

Dass überhaupt öffentlich über mehr R7-Busse diskutiert wurde, ist dem Saarpfalz-Kreis geschuldet. Dort wurde im Sommer vorigen Jahres über das Thema diskutiert. Saarpfalz-Kreis-Sprecherin Sandra Brettar eröffnete der RHEINPFALZ die Hoffnung des Kreises, dass ab September mehr R7-Busse fahren würden. Vom Kreis hieß es zudem: „Die seit Jahren hohe Nachfrage wurde mit dem Ausklingen der Corona-Pandemie noch einmal übertroffen.“ Und es wurden öffentlich mögliche Kosten genannt. So schrieb die Saarpfalz-Kreisverwaltung, dass die höhere Taktfrequenz pro Jahr knapp 450.000 Euro kosten solle. Gleichzeitig gab es vom Kreis aber den Hinweis, dass nicht er die Mehrkosten bezahlen müsse, sondern die beiden Zweckverbände.

„Wir bedauern, dass durch eine Pressemitteilung des Saarpfalz-Kreises der Eindruck erweckt wurde, dass das Thema bereits entscheidungsreif sei. Dem ist nicht so“, äußert sich jetzt Achim Jesel. Auch zu den Kosten für einen Ausbau der Linie kann laut Jesel noch nichts gesagt werden: „Die Kosten können erst ermittelt werden, wenn sich die beiden Zweckverbände auf ein neues Angebotsszenario verständigt haben.“ Wie teuer der mögliche Ausbau der Buslinie wird, hängt auch davon ab, ob neue Busse gekauft und mehr Busfahrer eingestellt werden müssen. Müssten letztlich mehr Busse angeschafft werden, könnte das dem dichteren Fahrplan ebenfalls einen zeitlichen Dämpfer verpassen, weil die Fahrzeuge laut Jesel auf dem Markt auch angeboten werden müssen.