30.10.2023 - Die Rheinpfalz -

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S-Bahn nach Homburg rückt einen wichtigen Schritt näher

Gerhard Müller
Bei der Reaktivierung der Bahnstrecke Zweibrücken - Homburg gibt das Eisenbahn-Bundesamt jetzt auch auf saarländischem Gebiet grünes Licht.

Nachdem dies auf der rheinland-pfälzischen Seite bereits im Oktober 2022 erfolgt war, ist nun auch auf saarländischem Boden das Planfeststellungsverfahren für die Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Homburg - Zweibrücken abgeschlossen. Der entsprechende Beschluss durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) für den Streckenabschnitt im Saarland wurde bis zum Jahresende 2023 erwartet. Auf Anfrage sagte ein Sprecher des EBA am Montag zur RHEINPFALZ, dass der Planfeststellungsbeschluss „innerhalb der nächsten Tage auf der Internetseite des Eisenbahn-Bundesamtes veröffentlicht“ werde. Stehe diese Veröffentlichung im Netz, bleibe der Bevölkerung noch eine einmonatige Frist, um allerletzte Einsprüche oder Rechtsmittel einzulegen.

„Dass die Planfeststellung auf saarländischer Seite jetzt abgeschlossen ist, darf als weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg - Zweibrücken verstanden werden“, sagt Werner Schreiner, der als Koordinator beim Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) für diese Strecke zuständig ist. Der VRN habe in den vergangenen Tagen weitere Gespräche mit der Deutschen Bahn geführt, bei denen es um die Finanzierung des Bauvorhabens ging. Nach Ablauf der vierwöchigen Einspruchsfrist bei der Planfeststellung könne die Deutsche Bahn beim Eisenbahn-Bundesamt den Antrag auf Förderung stellen. könne die Deutsche Bahn beim Eisenbahn-Bundesamt den Antrag auf Förderung stellen. Über die Erfolgsaussichten dieses Antrags macht sich Schreiner keine Sorgen: „Kollegen vom EBA haben ja im September an einer Streckenbegehung hier vor Ort teilgenommen. Dort haben wir alle Fragen besprochen; es herrschte Einigkeit.“

„Gab noch nie Probleme mit Ministerium“

Laut Prozedere hat das EBA den Förderantrag der Bahn zu prüfen. Nach Schreiners Einschätzung ist das im vorliegenden Fall kein Problem: „Nach positiver Prüfung empfiehlt das EBA dann dem Bundesverkehrsministerium, die Förderung zur genehmigen.“ Habe das EBA so eine Empfehlung erst einmal ausgesprochen, „hat es mit dem Ministerium noch nie Probleme gegeben“, sagt der VRN-Koordinator. Im Sommer 2023 war bekannt geworden, dass der Um- und Ausbau des in den 1990er-Jahren stillgelegten Schienenstranges statt der anfangs veranschlagten gut 39 Millionen Euro mit 77,5 Millionen Euro fast das Doppelte kosten soll.

Weil entlang der Strecke noch einige Änderungen eingeplant werden mussten – darunter an einem Bahnübergang bei Einöd und am Haltepunkt Beeden – sollen sich die Bauarbeiten von Oktober 2025 bis Ende 2028 hinziehen. Anschließend ist dann mit den ersten Fahrten des Zuges zu rechnen. Werner Schreiner hält es aber für denkbar, dass „im Bauzeitenplan die ein oder andere Maßnahme noch vorgezogen werden könnte, wenn dafür eine Unbedenklichkeitserklärung abgegeben wird“.