04.07.2023 - Die Rheinpfalz -

S-Bahn - Leserbriefe

Nachdem die geplante S-Bahn-Strecke Homburg-Zweibrücken erneut verschoben wurde, sehen diese Leserzuschriften ein Versagen in der Politik:

„Unsägliches Trauerspiel“

Dem unsäglichen Trauerspiel um die Vollendung des Projektes S-Bahn-Verlängerung S1 von Homburg nach Zweibrücken ist nun ein weiterer höchst unrühmlicher Akt angefügt worden. Den zutreffenden Ausführungen dazu in der Wochenend-Kolumne der Zweibrücker Rundschau vom 24. Juni („Ich bin der Meinung, dass der Zug nach Homburg endlich fahren muss“ von Thomas Büffel) und vor allem dem Leserbrief, auch in der RHEINPFALZ, vom 27. Juni („Jahrhundertchance aufs Spiel gesetzt“ von Patrick Jung) ist eigentlich in der Sache selbst wenig hinzuzufügen. Das Desinteresse und die Ignoranz der maßgeblichen Politiker an diesem Projekt, das zu den vitalen Interessen der Region gehört, ist aber bitter zu beklagen.Wenn sich der Zweibrücker Oberbürgermeister und stellvertretende Vorsitzende des ZSPNV (Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd) in diesem Zusammenhang nur um seine Freibierwette und eventuelle Wiederwahl kümmert, kann man nur noch den Kopf schütteln. In der Reihe der leeren Versprechungen ist auch Ministerpräsidentin Dreyer (RHEINPFALZ vom 29. Juli 2016) zu nennen: „2017 klappt’s.“ Dass man im Saarpfalz-Kreis bei gutem Willen besondere individuelle Belange bereits ab 2017 hätte einbringen können, ergibt sich aus der Tatsache, dass ab Ende 2017 keine Änderungen an diesem Stand mehr erfolgt sind.

Im Zusammenhang mit der Ankündigung der bisher vorletzten (?) Terminverschiebung (RHEINPFALZ vom 2. Dezember 2022) hatte der Unterzeichner bereits in einem Schreiben (vom 13. Januar) auf die Dringlichkeit der Inbetriebnahme des Projektes hingewiesen [...]

Fazit aus diesen Darlegungen kann vor allem für die Personen, die Einfluss auf das Projekt haben, nur sein, sich nun nach annähernd drei Jahrzehnten währender Bemühungen von engagierten Bürgern endlich mit aller Energie für einen früheren Abschluss als 2028 einzusetzen.
Dieter Franck, Zweibrücken

„Fehler und Versäumnisse“

Schon seit vielen Jahren berichtet die RHEINPFALZ über die geplante Inbetriebnahme der S-Bahn Strecke Homburg–Zweibrücken im Dezember 2025. Im Mai 2021 wurde in dieser Zeitung schon ein Bauzeitplan veröffentlicht mit Baubeginn März 2024, im Saarland noch früher. Stimmt aber alles nicht! Irgendjemand hat Fehler gemacht und Versäumnisse begangen, dazu lese ich derzeit nichts. Man merkt bei diesem Vorhaben nichts von einer Planungsbeschleunigung. Bei der aktuellen Inflation von sechs bis zehn Prozent ist eine Kostenüberschreitung von nahezu 100 Prozent nicht glaubhaft oder alle Kostenrechnungen vorher waren grob falsch.

Die Leidtragenden sind die Bahnnutzer im Bereich von Zweibrücken und die Verkehrswende. Unser Land ist nicht in der Lage, eine mit sechs Kilometern relativ kurze stillgelegte Bahnstrecke im Zeit- und Kostenrahmen zu reaktivieren.

Vielleicht lesen wir im Jahr 2025 die Meldung: S-Bahn nach Zweibrücken kommt zehn Jahre später bei vierfachen Kosten, dies würde mich nicht wundern. Solche Vorgänge fördern die Staatsverdrossenheit.
Gottfried Eisenbeis, Kaiserslautern