13.03.2023 - Pfälzischer Merkur -
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Versetzung von „Muli“, Beschilderung zum Rosengarten
Vieles in der Mache in Sachen Bahnhaltepunkt

Zweibrücken • Die Frage der Zufahrt wurde intensiv im Bauauschuss diskutiert. Ebenso ging es um die Versetzung des „Muli“ und Schilder zum Rosengarten.
Von Mathias Schneck, Redakteur

Die geplante Zufahrt zum neuen Bahnhaltepunkt „Rosengarten“, die Versetzung des alteingesessenen Imbiss‘ „Muli’s Treff“, die künftige Beschilderung vom Bahnhaltepunkt zu dem namensgebenden Rosengarten: Es gab einiges zu besprechen in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses.

Wie bereits berichtet, hatte der UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) einen Knalleffekt für die Mitglieder des Bauausschusses parat. UBZ-Mitarbeiter Steffen Mannschatz informierte das Gremium über die verschiedenen Planungen und überraschte mit der Aussage, dass die vielbefahrene Landauer Straße während der Arbeiten für die neue Zufahrt für mindestens zwei Monate gesperrt werden muss.

Der Verkehrsplan sorgte für Diskussionen. Der Verkehr, der aus Richtung Niederauerbach kommt und nach links auf den neu zu errichtenden Parkplatz am Bahnhaltepunkt will, soll sich künftig über eine Einfädelspur einordnen; der Verkehr, der den Parkplatz wieder verlassen und Richtung Innenstadt will, soll wie folgt gelenkt werden: Im Bereich des Bootshauses (im hinteren Teil des Bahnhaltepunktes) sollen die Autofahrer mittels Abbiegepfeil (weißer Pfeil auf blauem Grund) dazu verpflichtet werden, auf die Landauer Straße Richtung Kreisel (unterhalb der Kaserne) abzubiegen und sich am Kreisel dann einordnen in Richtung Innenstadt.

Ein etwas umständliches Prozedere, das Stadtratsmitglied Thorsten Gries (SPD) vor der Sitzung des Bauausschusses im Merkur bereits kritisiert hatte. Im Bauausschuss selbst wiederholte Gries seine Kritik. Und nicht nur das. Er zeigte sich auch unzufrieden über die Informationspoliitk der Stadtverwaltung.

„Ich bin etwas verärgert darüber, dass wir seit 2019 nicht auf dem Laufenden gehalten wurden, was die Stadt und der LBM besprachen“, merkte er an.

Gries zielte darauf ab, dass 2019 erstmals die Vorplanungen vorgestellt wurden – da sei aber noch nicht absehbar gewesen, dass eine derart umständliche Weise der Verkehrslenkung anvisiert würde.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) verwies darauf, dass noch keine vollendeten Tatsachen geschaffen worden seien. „Wir haben noch keinen Förderbescheid vorliegen, die Stadt muss warten“, sagte er.

Da auch andere Redner kritische Fragen zu der Verkehrslenkung stellten und nach anderen Möglichkeiten fragten, schlug Wosnitza vor, die Beschlussfassung auszusetzen und erst noch einmal beim LBM vorstellig zu werden, ob nicht doch eine andere Verkehrslenkung möglich sei.

Soviel also zur Lenkung der Verkehrsströme zum und vom künftigen Parkplatz des neuen Bahnhaltepunktes. Wobei sich für Harald Benoit (AfD) die Frage stellte, ob der Bahnhaltepunkt denn überhaupt nötig war. Benoit machte deutlich, seine Partei werde die Entwicklung der Fahrgastzahlen genau verfolgen und sei gespannt auf die Vorlage von Daten zur Frequenz; er bezweifelte die Sinnhaftigkeit des Bahnhaltepunktes und damit auch das Erfordernis eines Mitfahrparkplatzes dort. Benoit kritisierte jüngste Beobachtungen: „Dort stehen gerade mal fünf Autos. Und künftig soll Platz geschaffen werden für 35 Autos.“ Das sei alles überdimensioniert.

Norbert Pohlmann (Grüne) widersprach. Der Bahnhaltepunkt sei bis jetzt schon gut angenommen worden und werde sich gewiss weiter gut entwickeln, zumal, wenn die S-Bahn-Strecke endlich reaktiviert worden sei.

Pohlmann fand in Heiko Hübscher einen Unterstützer. Der Chef-Gärtner des Rosengartens sagte, in der Zeit, in der das Neun-Euro-Ticket deutschlandweit galt, habe er „vermehrt Besucher beobachtet“, die ganz offenkundig ortsfremd und allem Anschien nach vom neuen Bahnhaltepunkt aus gekommen seien. Diese neuen Besucher seien auf dem Guldenweg (also an der Rückseite des Rosengartens entlang des Bleicherbachs) unterwegs gewesen. Immer wieder sei es vorgekommen, dass Besucher „über den Zaun hinweg Mitarbeiter des Rosengartens fragten: ,Wo ist denn hier der Eingang?’“, schilderte Hübscher seine Beobachtungen vom Sommer 2022.

Für ihn ein klares Indiz: Der neue Bahnhaltepunkt wird angenommen, er sorgt für Frequenz – und für neue Besucher des Rosengartens. Der Garten-Chef erklärte, er habe selbst einmal geprüft, wie lange man denn benötige, wenn man zu Fuß – in gemütlichem Tempo – zum Rosengarten wolle. Es seien gerade einmal sieben Minuten Spaziergang, sagte Hübscher. Das sei kein Hexenwerk.

Um den desorientierten Besuchern von auswärts bei ihrer Suche zu helfen, haben die Mitarbeiter des Rosengartens behelfsweise laminierte Schilder an Laternenmästen und Pfählen angebracht. Auf Dauer seien aber andere, dauerhaftere Lösungen zu prüfen. Wenn das genaue Konzept für den neuen Bahnhaltepunkt stehe, werde der Rosengarten gemeinsam mit dem UBZ als Betreiber und der Stadt nach einer adäquaten Beschilderung suchen.

Ebenfalls Thema im Bauausschuss: der alteingesessene Imbiss „Muli’s Treff“. Die Bude soll im Rahmen der Parkplatz-Arbeiten nach hinten in Richtung Bootshaus verlegt werden. Ob es nicht sinnvoll sei, den Imbiss dort zu lassen, wo er gerade sei – in unmittelbarer Nähe zum Ein- und Ausstieg der Fahrgäste? Das fragten mehrere Redner. Denn: Ein Verbleib auf dem jetzigen Platz hätte den Vorteil, dass die Mitarbeiter des Imbisses während der Öffnungszeiten ein Auge auf den Bahnhaltepunkt haben könnten; mögliche Vandalen könne dies abhalten. Stehe der Imbiss erst einmal am Bootshaus, sei er zu weit weg vom Ein- und Ausstiegspunkt um zu überblicken, was dort so geschehe.

Wie bei einer Schnitzeljagd: Nachdem im vergangenen Sommer wiederholt Gäste, die vom neuen Bahnhaltepunkt aus zum Rosengarten wollten, etwas Mühe hatten, die Anlage zu finden, improvisierten die Mitarbeiter des Rosengartens und brachten an Laternenpfählen laminierte Hinweisschilder an. Links geht die Schnitzeljagd los: Das Foto zeigt den ersten Hinweis an einem Pfahl an der Landauer Straße. Rechts sind die Passanten fast am Ziel.

Steffen Mannschatz entgegnete: „Wenn der Imbiss dort bleibt, könnte es eng werden, wenn die Fahrgäste dort vorbei wollen.“ Tatsächlich ist der Platz zwischen Fußweg und Imbiss nicht allzu breit bemessen. Mannschatz meinte ferner, es sei vielleicht auch kein ideales Aushängeschild, wenn auswärtige Besucher aus dem Zug stiegen und vom Geruch von Bratwürsten und Pommes umweht würden.