10.09.2022 - Die Rheinpfalz

Neues Konzept, neuer Name

Das Sozialkaufhaus des Roten Kreuzes ist vergangene Woche von der Fruchtmarktstraße an den Bahnhof umgezogen. Doch nicht nur das, es hat auch einen neuen Namen bekommen.
Von Barbara Sittinger

Kleiderkaufhaus heißt nun die Einrichtung, deren Schwerpunkt in Zukunft auf Kleidern liegen soll. Gute gebrauchte Kleidung kann abgegeben und günstig gekauft werden. „Ich finde das hier optimal. Gut gemacht“, sagt Elisabeth Dworaczek, die gerade Kleider zum Weiterverkauf abgegeben hat, mit Blick auf den lichtdurchfluteten Raum, in dem sich nun das Kaufhaus des Roten Kreuzes befindet. „Und es ist so praktisch, man kann jetzt direkt mit dem Auto vorfahren und auspacken“, sieht sie eine weitere Verbesserung gegenüber dem Standort in der Fruchtmarktstraße, „wo es keine Parkplätze gab und wo es viel kleiner war.“ Außerdem sei sie froh, so Dworaczek, dass das Bahnhofsgebäude „nicht leer steht und vergammelt“, sondern sinnvoll genutzt werde.

Viele Umzüge seit der Gründung 1981 „Das ist viel praktischer mit dem Parken“, bestätigt auch Angelika Lapp, die einige Tüten mit Kleidern anschleppt. Lapp: „Ich habe Sachen von mir aussortiert, weil ich ein bisschen zugenommen habe. Es wäre doch schade, man würde das in den Container werfen.“ Gerade jetzt, habe sie den Eindruck, werde viel gebraucht.

„Hier ist sehr vieles besser. Es ist heller, freundlicher und übersichtlicher“, ist Roswitha Renkawitz, die 1981 die DRK-Kleiderkammer gründete und seitdem viele Umzüge erlebte, mit der neuen Unterkunft sehr zufrieden. Kleinigkeiten seien noch zu machen, etwa die Kleiderständer ein bisschen anders anordnen, einen Spiegel in die Umkleidekabine stellen. „Wir haben das Angebot verändert, wir haben jetzt fast nur noch Kleider, auch Bettwäsche und Tischwäsche, aber kaum mehr Geschirr und auch keine Haushaltswaren mehr. Wir wollen ein wenig hochwertiger werden“, stellt Renkawitz das neue Konzept vor.

Wer Kleidung spendet, solle darauf achten, dass sie gut erhalten ist und nicht zerknittert ankommt, so dass man sie gleich aufhängen und an die Kunden weitergeben kann, empfiehlt Renkawitz. Viele Stammkunden habe das Kaufhaus, manche kommen schon in der dritten Generation, hat die 76-Jährige in den vielen Jahren ihres ehrenamtlichen Dienstes beobachtet. Sie ist sich sicher, „dass sich diese Zeit des Umbruchs, wenn die Leute sparen müssen, auch auswirken wird.“ Derzeit eine Bilanz zu ziehen, wie sich der Umzug auswirkt, sei zu früh, sagt Renkawitz. Es müsse sich erst rumsprechen, dass das Kaufhaus umgezogen ist. Steht man vor dem Bahnhofsgebäude, dann liegt der Raum auf der linken Seite; er ist barrierefrei zugänglich. Dienstags und donnerstags ist das Kleiderkaufhaus drin, jeden ersten Freitag im Monat das Reparaturcafé, ein gemeinsames Projekt des Rotem Kreuzes und Umweltgruppe ZW-vernetzt.

Info
Das DRK-Kleiderkaufhaus im Bahnhof ist jeden Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet.