16.12.2021 - Die Rheinpfalz

Warum die S-Bahn nicht bis zum Rosengarten fahren wird

Zum Artikel

Thomas Salzmann

Am Wochenende wurde der neue Bahnhaltepunkt Rosengarten eingeweiht. In der Vergangenheit war angeregt worden, dass dort auch die S-Bahn halten könnte, wenn die Strecke bis Zweibrücken mal ausgebaut ist. Aber daraus wird wohl nichts.

„Es war nie in der Planung von Land und Deutscher Bahn, die S-Bahn bis zum Rosengarten fahren zu lassen“, sagt Oberbürgermeister Marold Wosnitza. Der Zeittakt und Sicherungsgründe sprächen neben deutlich höheren Kosten dagegen. Vom Rosengarten müsste die S-Bahn, die von Homburg kommt, wieder zurück zum Hauptbahnhof fahren. „Das passt zeitlich nicht in die Taktung der Strecke nach Pirmasens“, so Wosnitza. Vom Hauptbahnhof bis hinter den Bahneinschnitt verlaufe die Schienenstrecke nämlich nur einspurig. „Da müsste dann eine doppelte Spur bis zum Rosengarten-Halt gebaut werden, zudem eine Signalanlage“, meint Wosnitza. Der Oberbürgermeister hält dies auch aus finanziellen Gründen für nicht realisierbar. „Das Finanzierungspaket für das S-Bahn-Projekt ist abgeschlossen. Das wird nicht mehr aufgeschnürt.“

Momentan bedienen noch Dieselfahrzeuge die Schienenstrecke von Saarbrücken nach Pirmasens. „Die werden Ende 2024/Anfang 2025 gegen Hybridfahrzeuge ausgetauscht“, weiß Wosnitza. Dabei profitiere man von der Elektrifizierung bis in den Zweibrücker Hauptbahnhof. Auf den Streckenteilen mit Oberleitung laden sich die Batterien auf und liefern dann Energie für die nicht elektrifizierten Teilstücke, verweist der OB auf die Umweltvorteile. Wosnitza: „Die Option einer S-Bahn bis zum Rosengarten wäre zwar schön, wird aber nicht kommen.“

20.12.2021 - Die Rheinpfalz

Schienenfreund: S-Bahn bis Rosengarten realisierbar

Zum Artikel

Die Zweibrücker Schienenfreunde waren durch ihre Hartnäckigkeit der Wegbereiter für die S-Bahn-Verlängerung nach Zweibrücken. Einer von ihnen kritisiert jetzt den Zweibrücker Oberbürgermeister.

Dieter Franck vom Verein zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken hält eine Verlängerung der S-Bahn-Strecke bis zum Haltepunkt Rosengarten auch nach dem Abschluss der Arbeiten an der S-Bahn-Verlängerung bis Zweibrücken Hauptbahnhof durchaus noch für realisierbar. Franck nimmt Stellung zu dem Artikel „S-Bahn fährt nicht bis zum Rosengarten“ in der Zweibrücker Rundschau vom Freitag, 17. Dezember, und kritisiert die Ausführungen von Oberbürgermeister Marold Wosnitza. „Durch geringfügige Verschiebungen in den Taktzeiten der Linie von Zweibrücken nach Pirmasens wäre diese Ergänzung auch signaltechnisch und bei nur einem Gleis umzusetzen“, meint Franck. Auch mit Blick auf die Einführung der Hybridfahrzeuge im Westpfalznetz ab 2024 würde nach seinen Vorstellungen eine Verlängerung der sogenannten Oberleitungsinsel von Einöd bis Zweibrücken Hauptbahnhof und weiter zum Halt Rosengarten sehr gut ins Konzept passen und ließe sich auch finanziell in die Maßnahme integrieren.

Eine direkte Anbindung des Haltepunktes Rosengarten an die S-Bahn-Linie wäre laut Franck nicht nur für die im Umkreis beheimateten Nutzer – Bundeswehr in der Niederauerbachkaserne, Hofenfels-Gymnasium und Mannlich-Realschule mit Schülern aus dem Saarland – von großem Vorteil. Man müsse auch die touristische Komponente sehen, Stichwort Wanderbahnhof.

Oberbürgermeister Wosnitza hatte darauf hingewiesen, dass der Zeittakt, Sicherheitsgründe und hohe Kosten gegen die Verlängerung der S-Bahn-Strecke sprechen. Da die S-Bahn vom Halt Rosengarten zurück zum Hauptbahnhof fahren müsse, sei es notwendig ein zweites Gleis auf der bislang einspurigen Strecke zu bauen. Franck stellt sich die Frage, ob es Aufgabe des Zweibrücker Oberbürgermeisters und stellvertretenden Vorsitzenden des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd sein sollte, für vorteilhafte Verkehrsmaßnahmen in seinem Bereich Negativwerbung zu betreiben. Auch bei einem für die Südpfalz wichtigen ÖPNV-Projekt – einer schnellen Regionalexpress-Linie von Saarbrücken nach Karlsruhe – habe der Zweibrücker OB im Gegensatz zu den Repräsentanten des Landkreises Südwestpfalz und der Stadt Pirmasens keinerlei Interesse erkennen lassen. ts

04.01.2022 - Die Rheinpfalz

Leserbrief: „Welch Werbung für unseren Rosengarten“

Zu der Idee, die S-Bahn aus Richtung Heidelberg/Mannheim über Homburg nicht nur bis zum Zweibrücker Hauptbahnhof fahren zu lassen, sondern bis zum neuen Haltepunkt Rosengarten.Die S1 fährt durch vier Bundesländer hoffentlich bald nach Zweibrücken. Der Förderverein Schiene möchte eine Verlängerung bis Haltestelle Rosengarten. Der OB lehnt ab. Auf den Zuglaufschildern würde Zweibrücken-Rosengarten stehen. Aus den Lautsprecher würde „Zug fährt nach Zweibrücken-Rosengarten“ ertönen. Welch eine Werbung für unseren Rosengarten. Unbezahlbar!
Kurt Blinn, Zweibrücken