13.10.2021
Die Rheinpfalz

S-Bahn-Reaktivierung: Bahn plant um

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In dreieinhalb Jahren, im Mai/Juni 2025, soll der erste S-Bahn-Zug den Zweibrücker Bahnhof erreichen. Die Verlängerung der S1 von Homburg nach Zweibrücken steckt mitten im Genehmigungsverfahren. Schon jetzt zeichnen sich Änderungen ab.
Von Claus-Peter Schmidt

Bis zum 7. Juni hatten die Pläne für die Wiederherstellung und den Ausbau der seit 1989 ruhenden, insgesamt 11,4 Kilometer langen Verbindung Homburg-Zweibrücken in den Rathäusern von Zweibrücken und Homburg ausgelegen. Wer etwas dagegen vorzubringen hatte, konnte das zu Protokoll geben. Während es zum rheinland-pfälzischen Planungsabschnitt – vom Zweibrücker Hauptbahnhof bis zur Landesgrenze vor Einöd – überhaupt nur drei Einwendungen gab, Details betreffend, stapelten sich die Einwendungen in Saarbrücken. Neuer Stand: 135 Einwendungen – Einsprüche, Beschwerden oder Hinweise – sind beim saarländischen Verkehrsministerium zu den Plänen der Bahn-Tochter DB Netz eingegangen. So das Ergebnis der Öffentlichkeitsbeteiligung. Man habe die Schreiben zur Stellungnahme an den „Bauherrn“ weitergeleitet und erwarte in Kürze Antwort, hieß es dieser Tage aus dem saarländischen Verkehrsministerium.

Nachbesserungen in Einöd und Beeden
Das Vorgebrachte scheint zum Teil gravierend. Nach Angaben des Ministeriums habe die Bahn bereits angekündigt, den neuen Haltepunkt Beeden sowie einen Übergang in Einöd umzuplanen. Woran jeweils genau Anstoß genommen wurde und in welchem Umgang umgeplant wird, dazu wollte sich die Bahn selbst nicht äußern. Auf eine RHEINPFALZ-Anfrage hin hieß es: Man befinde sich im laufenden Verfahren und könne noch keine Angaben machen.

Dem rheinland-pfälzischen Landesbetrieb für Mobilität, der Sammelstelle für die Einwendungen zum Rheinland-Pfalz-Teil der Ausbaustrecke, wurden bislang keine Änderungen angezeigt. Wie berichtet, wird der Bahnsteig am Zweibrücker Bahnhof angehoben, von jetzt 55 auf 76 Zentimenter, abgestimmt auf die S-Bahn-Züge. Zudem werden die Gleise eins und zwei mit Oberleitungen versehen und wie die gesamte Reaktivierung elektrifiziert. Von Mitte März bis Ende September 2024 soll gebaut werden. Weil zeitgleich der Bahnhaltepunkt Einöd zu einem Bahnhof mit zwei Gleisen ausgebaut wird, ist die Strecke Richtung Rohrbach dann für voraussichtlich sechseinhalb Monate gesperrt. Die Regionalzüge zwischen Zweibrücken und dem Bahnhof Würzbach werden durch Busse ersetzt.

Termin für Rodungen: Februar 2023
Auf rheinland-pfälzischer Seite glaubt man, bis Jahresende die Einwendungen abgearbeitet zu haben und alle Unterlagen dem Eisenbahnbundesamt zuleiten zu können. Dieses ist für den Planfeststellungsbeschluss zuständig. Ist der Beschluss da, kann gebaut werden. Wie berichtet, soll der Startschuss im Februar 2023 mit Rodungen am stillgelegten Streckenabschnitt zwischen Einöd/Schwarzenacker und Homburg-Beeden beginnen.

Das saarländische Verkehrsministerium rechnet in Kürze mit Antworten der DB Netz. Man werde dann umgehend prüfen, ob Erörterungstermine erforderlich werden, oder ob sich die Einwendungen erledigt haben.

Positiv: Derzeit, so eine Ministeriumssprecherin, sei nicht absehbar, dass sich der vorgesehene Zeitplan erheblich verändern wird. Heißt: Es kann mit den ersten Bauarbeiten im Homburger Bahnhof in weniger als zwei Jahren klappen – und mit der Einfahrt des ersten S-Bahn-Zugs im Mai/Juni 2025 in den Zweibrücker Hauptbahnhof.