30.06.2019
Die Rheinpfalz

Keine Bahnstrecken angemeldet

Zum Artikel

Tressel: Rehlinger verspielt leichtfertig Zukunftsinvestitionen

Das Saarland hat keine Vorschläge für das Förderprogramm „Elektrische Güterbahn“ zur Elektrifizierung saarländischer Bahnstrecken eingereicht. Dies geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des saarländischen Grünen-Bundestagsabgeordneten Markus Tressel hervor.

Tressel erklärte, die Landesregierung verspiele leichtfertig wichtige Zukunftsinvestitionen in das Schienennetz. Dabei würde der Bund die Baukosten für die Elektrifizierung komplett übernehmen, ohne dass sich Land oder Kommunen daran beteiligen müssten, sagt Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Chef der Saar-Grünen.

Der Politiker wirft Verkehrsministerin Rehlinger vor, in der Elektrifizierungs-Frage völlig konzept- und planlos zu agieren. Notwendig sei hingegen ein fundiertes Schienen-Elektrifizierungskonzept für das Saarland.

„Während Rheinland-Pfalz insgesamt acht Bahnstrecken mit mehr als 350 Kilometer Länge für das Bundesförderprogramm „Elektrische Güterbahn“ angemeldet hat, hat das Saarland keine einzige Bahnstrecke nach Berlin gemeldet.

Der Grünen-Politiker wirft Verkehrsministerin Rehlinger vor, bei den notwendigen Elektrifizierungen völlig konzept- und planlos zu agieren. Dabei hatten wir erst das Trauerspiel um die Elektrifizierung der Illtalbahn. Obwohl die Bundesregierung zur Mitfinanzierung bereit war, der Landesregierung sogar Vorschläge unterbreitet hat, stampfte Verkehrsministerin Rehlinger das Projekt trotz Landes-Millioneninvestitionen in die Voruntersuchung des Vorhabens ein.“

Tressel fordert nun ein fundiertes Schienen-Elektrifizierungskonzept nach dem Vorbild Baden-Württembergs und Bayerns: „Auch weit einhundert Jahre nach ihrem Bau sind weder die Illtalbahn, noch die Würzbachtal- oder die Niedtalbahn elektrifiziert. Somit ist ein durchgängiger Güterverkehr fast genauso unmöglich wie ein betrieblich kostengünstiger Personenverkehr mit Elektrofahrzeugen. Das muss sich angesichts der Klimakrise und der dringend notwendigen Verkehrswende endlich ändern.“
|anie


Meldung in SR-Online:
Keine Elektrifizierung der Bahnstrecken

Das Saarland hat bisher keine Bahnstrecken für das Förderprogramm zur Elektrifizierung angemeldet. Das geht aus der Antwort des Bundes auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Tressel hervor. Der saarländische Bundestagsabgeordnete der Grünen kritisierte, die Landesregierung verspiele leichtfertig wichtige Zukunftsinvestitionen in das Schienennetz. Dabei würde der Bund die Baukosten für die Elektrifizierung komplett übernehmen. Rheinland-Pfalz habe bereits acht Bahnstrecken mit mehr als 350 km Länge für das Förderprogramm angemeldet.


Meldungen in SR-Online: am 02.07.2019

Elektrifizierung gilt für Güterbahnen

Das Wirtschaftsministerium hat Kritik des Grünen-Bundestagsabgeordneten Tressel zurückgewiesen. Dieser hatte der Regierung vorgeworfen, sie verspiele Investitionen in das Schienennetz. Das Ministerium teilte mit, das Land habe beim Förderprogramm zur Elektrifizierung keine Bahnstrecke angemeldet, da es dabei um Lückenschlüsse bei Güterbahnen oder Umleitungsstrecken gehe. Die Bahnlinie, auf der im Saarland Güterverkehr abgewickelt werde, ist lediglich die Strecke Homburg-Saarbrücken-Trier. Diese Strecke sei aber bereits voll elektrifiziert.

Tressel erneuert Kritik

Im Streit um mögliche, vom Saarland nicht beantragte Fördermittel aus dem Bundesprogramm "Elektrische Güterbahn" hat der Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel seine Kritik erneuert. Es gebe mehrere Strecken, die sich für eine Elektrifizierung anbieten, u.a.die Bisttalstrecke. Zum Einen ermögliche dies Unternehmen, Güterverkehr lohnend vom Lkw auf die Schiene zu bringen. Zum Anderen ließen sich Bahnstrecken, die elektrifiziert seien, auch leichter für einen ÖPNV reaktivieren. Mit Fördervorschlägen hätte man hier Perspektiven für die Schiene schaffen können.

Kritik von VCD und Plattform Mobilität

Der Landesverband Saarland des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) bedauert, dass sich das Saarland offenbar nicht am Ringen um Bundesfördergelder zur Bahnelektrifizierung beteiligt. VCD-Vorstand Ried sagte, so werde die Verkehrswende nicht mit dem im Kontext des Klimawandels gebotenen Tempo vorankommen. Dabei gebe es genügend Elektrifizierungslücken zu schließen. Das Bündnis Mobilität SaarLorLux betonte, Nied- und Bisttalbahn seien ideale Umleitungsstrecken für die Saarwirtschaft, u.a.für die Unternehmen Rogesa, Dillinger Hütte und Saarstahl.