20.10.2018
Pfälzischer Merkur

Geplanter Bahn-Haltepunkt am Rosengarten: „Es kann sehr schnell gehen“

Zum Artikel

Zweibrücken. SPD-Stadtrat Dirk Schneider sieht gute Chancen, dass der Bahnhaltepunkt Rosengarten schon 2019 realisiert ist. Von Eric Kolling

Der Bahnhaltepunkt Rosengarten kommt. Davon zeigt sich jedenfalls SPD-Stadtratsmitglied Dirk Schneider überzeugt: „Wenn man jetzt Interesse bekundet und die Dinge beauftragt, sollte man ihn schon 2019 einweihen können.“ Bedingung: Die Stadtverwaltung müsste zügig auf die Bahn zugehen. Um im Rahmen des „Rheinland-Pfalz-Taktes 2030“ das Zug-Angebot attraktiver zu machen, setzen nämlich die und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd mit einer „Stationsoffensive“ auf 25 neu zu errichtende Bahnhöfe und Haltepunkte in Rheinland-Pfalz.

Dass ein zweiter Haltepunkt in Zweibrücken dazu zählt, erscheint gerade wahrscheinlicher denn je. Der Zweibrücker Stadtrat will „in naher Zukunft“ den schon früher angedachten, dann aber auf Eis gelegten Bahnhaltepunkt am Rosengarten behandeln. Zuvor hatte der damalige SPD-Oberbürgermeisterkandidat und inzwischen künftige Amtsträger Marold Wosnitza das Thema wieder aufs Tapet gehoben. Es ist also Bewegung drin – aber noch nicht lange.

Vor einigen Wochen, als der OB-Wahlkampf noch lief und Wosnitzas Vorstoß Zukunftsmusik war, hatte SPD-Stadtrat Dirk Schneider im Stadtrat das damalige Oberhaupt, Bürgermeister Christian Gauf (CDU) nach den Plänen der Stadt hinsichtlich des Bahnhaltepunkts gefragt. Er wollte am 22. August im öffentlichen Sitzungsteil des Stadtrates wissen, welche Kosten auf Zweibrücken zukämen, wenn der Bahnhaltepunkt Rosengarten im Rahmen der Stationsoffensive der Bahn verbindlich festgesetzt würde. Außerdem, ob die Stadt bereit wäre, jetzt ihr Interesse für den Haltepunkt im Rahmen der Offensive zu bekunden. Und ob es einen früheren Gremienbeschluss gibt, den geplanten Bahnhaltepunkt aufzuhalten.

„Die Maßnahme wird im Rahmen der Haushaltsberatungen besprochen“, hatte Gauf für die Stadt Schneider am 17. September geantwortet, ohne auf seine Fragen einzugehen. Schneider hakte nach, bat um ausführlichere Antworten. Die liegen inzwischen vor – erhellen aber auch nur zum Teil. In der erweiterten Stellungnahme beschreibt Gauf, dass der Stadtrat am 8. Dezember 2010 entschied, dass Haushaltsmittel für den Bahnhaltepunkt im Haushaltsplan eingestellt wurden, ohne eine Summe zu nennen. Da die Maßnahme über mehrere Jahre nicht umgesetzt worden sei, seien die Ansätze im Nachtragshaushalt 2012 durch den Stadtrat Ende Oktober 2012 um 440 000 Euro reduziert worden. 2013 seien 50 000 Euro für Planungsarbeiten in diesem Ansatz veranschlagt gewesen. 2012 waren ungefähre Kosten von 1,3 Millionen Euro (Anteil der Stadt damals: 200 000 Euro) für den Bau ermittelt worden. Wegen gestiegener Baukosten dürften die Kosten inzwischen höher liegen.

Die Stadt will laut Gauf das Thema für den künftigen Haushalt 2019/2020 wieder aufnehmen. In der Haushaltskommission und dem Hauptausschuss werde man Planung und Finanzsituation nochmals vorstellen, so Gauf. Stimme der Stadtrat zu, werden entsprechende Ansätze im Haushalt eingestellt.

Schneiders Informationen zufolge sind bereits 188 000 Euro in die Planung geflossen, Baurecht besteht seit 2012. Bahnhaltepunkte in Kaiserslautern oder Landau seien innerhalb von zwei, drei Monaten umgesetzt worden. Daraus schöpft Schneider Hoffnung: „Es kann sehr schnell gehen.“ Dass sein Genosse Wosnitza den Bahnhaltepunkt zu Wahlversprechen gemacht hat, gibt ihm Zuversicht: „Ich erwarte, dass er das umsetzt, was er versprochen hat. Das wird er auch tun.“ Schneider optimistisch: „Da wird eine Frequenz hinzubringen sein. Die Züge fahren ja eh.“