05.10.2018
Die Rheinpfalz

Bahn erhöht Preise um 0,9 Prozent

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember bekommt die Pfalz erstmals einen direkten ICE nach Berlin
Von Eckhard Buddruss

Ludwigshafen. Die Deutsche Bahn (DB) erhöht die Preise im Fernverkehr ab 9. Dezember um durchschnittlich 0,9 Prozent. Gleichzeitig wird das ICE-Angebot weiter verbessert. Die Pfalz bekommt erstmals einen direkten ICE nach Berlin, der in Homburg, Kaiserslautern und Neustadt hält.

Der Zug fährt ab Homburg um 6.50 Uhr, ab Kaiserslautern um 7.15 Uhr und ab Neustadt um 7.35 Uhr. Berlin Hauptbahnhof wird planmäßig um 12.55 Uhr erreicht. Ab Mannheim hält der Zug lediglich in Frankfurt, Erfurt und Halle. In der Gegenrichtung soll der Zug um 17.04 Uhr ab Berlin Hauptbahnhof fahren und ebenfalls in Neustadt, Kaiserslautern und Homburg halten. Mit der Einführung des neuen ICE von Saarbrücken nach Berlin fällt allerdings der bisherige Direktzug von Saarbrücken nach Dresden weg. Dadurch entfallen auch die Direktverbindungen nach Darmstadt, Fulda, Bad Hersfeld, Eisenach, Gotha, Leipzig und Riesa. Die meisten Ziele sind aber bei etwas früherer Abfahrt und gleicher Ankunftszeit mit Umsteigen in Frankfurt zu erreichen.Der Jahresfahrplan 2019 tritt mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember in Kraft. Buchungsstart für den neuen Fahrplan ist der 16. Oktober. Günstige Sparpreis-Tickets sind erfahrungsgemäß am ehesten bei frühzeitiger Buchung erhältlich.

Auf der ICE-Linie 47 von Stuttgart über Mannheim nach Düsseldorf fahren künftig sechs statt bisher drei Zugpaare. Damit verschärfen sich allerdings die Kapazitätsengpässe auf der stark belasteten Riedbahn, auf der im Abschnitt zwischen Mannheim und der Abzweigung zum Frankfurter Flughafenfernbahnhof nun noch häufiger als bisher vier ICE pro Stunde und Richtung fahren.

Verbessert wird das Angebot auch auf der Strecke zwischen München und Berlin, wo seit der Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitsstrecke durch den Thüringer Wald die Fahrgastzahlen erheblich gestiegen sind. Die Anzahl der ICE-Sprinter wird von drei auf fünf Zugpaare aufgestockt. Bei einem großen Teil der regulären Taktzüge werden die bisher eingesetzten ICE-T der Baureihe 411 durch neue ICE 4 abgelöst. Im Nahverkehr, über dessen Tarife die DB nicht mehr allein entscheiden kann, steigen die Preise, wie berichtet, ab 9. Dezember um 1,5 Prozent. Das Rheinland-Pfalz-Ticket kostet dann 1 Euro mehr. Für die Pfalz noch wichtiger ist der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN). Der VRN gibt seine Preiserhöhung, die zum 1. Januar erfolgt, voraussichtlich Ende Oktober bekannt.

Kommentar: Zügig in die Bundeshauptstadt

Von Eckhard Buddruss

Der neue Direkt-ICE nach Berlin ist für die Pfalz ein wichtiger Fortschritt, auch wenn deswegen zu anderen Zielen umgestiegen werden muss. Die diesjährige Preiserhöhung der Deutschen Bahn (DB) fällt mit durchschnittlich 0,9 Prozent moderat aus und liegt deutlich unter der Inflationsrate. Alles andere als moderat ist allerdings die Erhöhung des Bordpreis-Zuschlags für den Kauf von Fahrkarten im Zug von 12 Euro auf 19,50 Euro. Dies ist ein Ärgernis vor allem bei kürzeren Strecken wie etwa von Mannheim nach Frankfurt.

Überdurchschnittlich teurer wird die Bahncard 100, die ein Jahr lang deutschlandweit freie Fahrt in fast allen Zügen und den meisten Nahverkehrsmitteln erlaubt. Wohl nicht zuletzt wegen des Trends zu immer längeren Pendlerstrecken wächst die Nachfrage nach diesem Premiumangebot ziemlich kontinuierlich, obwohl sie mit jedem Jahr etwas teurer wird. Lobenswert ist, dass die Preise von Bahncard 25 und 50 nun schon das fünfte Jahr in Folge stabil bleiben.

Eine deutliche Verbesserung für die Pfalz ist die neue umsteigefreie ICE-Direktverbindung nach Berlin, auch wenn dafür der Direktzug nach Dresden wegfällt. Da Berlin als Ziel wohl wichtiger ist als Dresden, Leipzig und die anderen Unterwegshalte des Zugs zusammengenommen, ist der neue Direkt-ICE für die Pfalz ein wichtiger Fortschritt. Vorteilhaft ist nicht zuletzt, dass er den kürzesten Weg über Erfurt und Halle nimmt und damit von den Komplikationen durch die jahrelangen Bauarbeiten auf der Schnellstrecke zwischen Fulda und Hannover nicht betroffen ist.

Dass für den neuen Zug von Saarbrücken nach Berlin ein fahrplantechnisch nicht zwingend nötiger ICE 3 zur Verfügung steht, ist bemerkenswert. Fahrzeuge dieses Typs werden noch dringender für die zusätzlichen Sprinter-Züge zwischen Berlin und München und die Erweiterung des Angebots auf der Linie von Stuttgart über Mannheim nach Düsseldorf gebraucht. Offenbar erwartet die DB aufgrund des Zuglaufs Saarbrücken–Berlin eine deutlich steigende Nachfrage.


Presseinformationen der DB:
deutschebahn.com