30.08.2018
Die Rheinpfalz

Gewobau will Bahnhof kaufen

Aufsichtsrat der städtischen Tochter gibt grünes Licht – Bahn muss noch zustimmen
von Sven Holler

Der Aufsichtsrat der Zweibrücker Gesellschaft für Bauen und Wohnen, kurz Gewobau, hat der Geschäftsführung in seiner Sitzung am Dienstagabend grünes Licht für den Kauf des Bahnhofsgebäudes gegeben. Ob es tatsächlich zum Kauf kommt, hängt vom Besitzer der Immobilie ab, der Deutschen Bahn.

Die Gewobau will den bereits ausgehandelten, aber noch nicht beurkundeten Kaufvertrag des anderen Interessenten für das Bahnhofsgebäude, Willi Gessners Immobilia-Firma, übernehmen. Darauf habe man sich mit der Immobilia-Firma geeinigt. Ob die städtische Tochter letztlich den Zuschlag erhält, hänge von der Deutschen Bahn ab, sagte Gewobau-Geschäftsführer Rolf Holzmann auf Nachfrage. „Es gibt noch keinen Gesprächstermin mit der Bahn.“ Diesen werde die Immobilia GmbH vereinbaren. Deren Geschäftsführer wollte sich gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage nicht zum Thema äußern.Den Kaufpreis wollte die Gewobau nicht nennen. Allerdings lägen „die Aufwendungen für den Erwerb, inklusive Nebenkosten, unter dem von der Bahn genannten Mindestkaufpreis“, heißt es in der Mitteilung. Die Bahn verlangte nach RHEINPFALZ-Informationen mehr als 400 000 Euro für das Gebäude.

Obgleich der Kaufvertrag noch nicht unterschrieben sei, werde das Gebäude wie bisher genutzt, kündigte Holzmann an. „Die Empfangshalle bleibt erhalten, die Einheiten im Gebäude vermietet.“ Erst wenn alles in trockenen Tüchern ist, wolle man weitere Überlegungen anstellen. Holzmann stellte jedoch klar, dass die Gewobau selbst nicht in das Gebäude einziehen werde. Am Busbahnhof entsteht derzeit das neue Bürogebäude der städtischen Tochter.

Bürgermeister Christian Gauf (CDU) begrüßt die Entscheidung des Aufsichtsrates. Die Stadt habe von Seiten der Bahn erst spät vom Verkauf des Gebäudes erfahren, nun sei er optimistisch, dass der Bahnhof in den Besitz der städtischen Tochter übergeht.

Wie berichtet, hatte die Gewobau Mitte Juni erstmals ein Angebot für die Immobilie abgegeben. Daraufhin habe die Bahn mitgeteilt, dass der Gebotstermin bereits verstrichen und die Angebotssumme zu niedrig sei, sagte Gewobau-Aufsichtsratschef Bernhard Düker. Vor rund zwei Wochen kündigte die Gewobau an, in Abstimmung mit der Stadtverwaltung „Gespräche über die Zukunft des Bahnhofgebäudes“ aufzunehmen, sprich: das Gebäude zu kaufen. Zwischenzeitlich fanden Gespräche mit dem anderen Kaufinteressenten statt.