25.05.2018
Die Rheinpfalz

Kauft die Stadt den Bahnhof?

Für Dirk Schneider (SPD) gehören Teile der Stadtverwaltung nicht ins Behördenzentrum in der Maxstraße 1, sondern ins Bahnhofsgebäude. Er fragte in der Stadtratssitzung am Mittwoch, ob die Stadt beim Verkauf des Bahnhofsgebäudes (wir berichteten zuletzt am Samstag) nicht von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen wolle. Dem Vernehmen nach gibt es vier Interessenten. Kauft es die Stadt, könnte in dem Gebäude auch die Tourist-Information einziehen, schlug Schneider vor. Bürgermeister Christian Gaufs knappe Antwort: „Wir sind am Prüfen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“ sbn

Hat die Stadt Interesse am Bahnhofsgebäude? Bürgermeister Christian Gauf wollte dazu am Mittwoch nicht viel sagen. Dirk Schneider (SPD) sieht in dem Gebäude eine Alternative zum Behördenzentrum Max 1. Statt in der Maxstraße Miete zu zahlen solle die Stadt den Bahnhof kaufen und dort Teile der Stadtverwaltung unterbringen, etwa die Tourist-Information.


Leserbriefe vom 29.05.2018 zum Verkauf des Bahnhofsgebäudes

Verkauf des Bahnhofsgebäudes
Zum Zweibrücker Bahnhofsgebäude, das zum Verkauf steht (wir berichteten zuletzt am Freitag), erreichten uns mehrere Zuschriften:

„Einmalige Chance für die Stadt“ (...) Es wäre töricht, wenn die Stadt nicht alle Möglichkeiten zum Kauf des historischen Bahnhofsgebäudes überprüfen würde. Das 1875 dem Verkehr übergebene Stationsgebäude der Pfälzischen Ludwigsbahn ist ein wesentlicher Bestandteil des Stadtbildes. Es zählt zu den bedeutendsten technischen Denkmälern dieser Art in Rheinland-Pfalz. Insofern wäre es absolut sinnvoll, wenn die öffentliche Hand das repräsentative Objekt erwerben würde, um dessen Zukunft zu sichern und sich alle künftigen Optionen für einen modernen Nahverkehrsknoten offenzuhalten.Es ist ein Unding, dass alle Fahrkartenschalter in Zweibrücken Hbf, Pirmasens Hbf und Pirmasens Nord geschlossen wurden, obwohl selbst Grünstadt noch über ein Reisezentrum verfügt. Dieser zeitgemäße Service muss auch in der Südwestpfalz wieder möglich sein (...). Aber solche Dinge gehen nur, wenn eine Kommune dauerhaft Zugriff auf ihre Verkehrsinfrastruktur hat und sich diese nicht aus den Händen nehmen lässt.
Mit Sicherheit gäbe es eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für den Immobilienkauf, weil das Objekt über zahlreiche attraktive Mieteinheiten verfügt und sich eine Förderung durch das Land geradezu anbietet.
Die Stadt darf sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen. Hier muss in unsere Zukunft investiert werden, damit Zweibrücken nicht den Anschluss verpasst!
Patrick Jung, Dellfeld

„Verkauft doch alles und sperrt zu“ Zuerst wurde der Flughafen verkauft, dann kam das Krankenhaus dran und machte zu, jetzt ist der Bahnhof im Gespräch. Verkauft doch alles und sperrt die Stadt zu.
Irene Fischer, Contwig

„Gedanken machen um dieses Kleinod“ (...) Was Bürger stört oder was oft mit wenig Aufwand zu verbessern wäre, scheint die Damen und Herren vom Stadtrat nicht zu interessieren. Ob Tempo 30, wo man sich manchmal fragt, warum, wird ja eh nicht eingehalten, oder Vandalismus in den Straßen der Stadt (...).Und nun wird der Bahnhof verkauft. An wen? Weiß man bei der Stadtverwaltung noch nichts von sogenannten Investoren, die Bahnhöfe aufkaufen, um sie dann verkommen zu lassen? Die Bahn scheint das auch nicht zu interessieren. Es wird Zeit, dass an unserem schönen Bahnhof etwas Vernünftiges passiert. Es gibt auch positive Beispiele wie in Pirmasens. Die hiesigen Investoren sind dringend aufgefordert, sich Gedanken zu machen um dieses Kleinod.
Das Postgebäude nebenan ist gelungen, wird angenommen, ist ausgebucht. Da läge es nahe, dieses beliebte Projekt im Bahnhofsgebäude weiterzuführen.
Wilma Hilgert, Zweibrücken