07.04.2018
Die Rheinpfalz

Ab wann fahren Züge nach Homburg?

Vorhersagen zum Zeitplan des Ausbaus bleiben schwierig – Beginn wohl 2023
Von Meike Frank und Gerhard Müller

Laut Michael Heilmann, Verbandsdirektor des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Rheinland-Pfalz Süd, finden derzeit letzte Gespräche zu Details des Planungsverfahrens zum Ausbau der S-Bahn nach Homburg statt. Bis wann gebaut werden kann, könne noch niemand sicher sagen. Im Moment wird weiterhin davon ausgegangen, dass die Bauarbeiten 2023 beginnen können.

Genaue Daten zu nennen, wäre derzeit Glaskugelleserei, meint Verbandsdirektor Michael Heilmann. Auch weil man auf einige Phasen der Planung keinen Einfluss habe. „Bei bestimmten Dingen ist man einfach nicht Herr der Lage“, erklärt er. So erlasse das Eisenbahn-Bundesamt den Planfeststellungsbeschluss und schaffe damit Baurecht. Wie lange das dauert, könne man nicht vorhersagen. Wie berichtet, hatte Volkhard Malik, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, Ende vergangenen Jahres gesagt, dass Mitte 2023 mit dem Ausbau der Strecke zwischen Zweibrücken und Homburg begonnen werden könnte – wenn alles optimal läuft. Eine einjährige Bauzeit angenommen, könnten die ersten Züge im Dezember 2024 auf der Strecke fahren. Diese Schätzung scheint Heilmann plausibel. Dennoch betont er, die zeitliche Planung sei schwierig einzuschätzen.

Das bestätigt auch das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium auf Nachfrage. Exakte Zeitangaben könnten „bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung nicht seriös benannt werden“, so Pressesprecherin Nicola Diehl. Die Planfeststellung werde nach derzeitigem Stand 2020 eingeleitet. Verzögerungen könnten jedoch nicht ausgeschlossen werden. „Auch mögliche Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss können den Ausbau verzögern“, führte Diehl aus. Die beteiligten Partner – VRN, DB Netz AG, Bund und Länder Saarland und Rheinland-Pfalz – stimmten sich bei regelmäßigen Gesprächen ab. „Die Vorentwurfsplanung wurde entsprechend dieser aktuellen Abstimmungsergebnisse angepasst, was den Planungsprozess verlängert hat“, so Diehl. Die DB Netz AG habe dem VRN und den beiden Bundesländern im November die überarbeitete Entwurfsplanung vorgestellt. Auf dieser Grundlage würden nun die Leistungsphasen drei und vier nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) geplant.

Was folgt, ist laut Diehl die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, danach werde das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. „Sofern gegen den Beschluss nicht geklagt wird, kann mit den Baumaßnahmen begonnen werden“, teilte die Pressesprecherin mit.

„Jetzt sollten wir noch einmal mit unseren Kollegen in der saarländischen Politik reden – genauso, wie es auf Pfälzer Seite sicherlich auch passiert“, sagte Ulrich Fremgen (SPD), Homburgs Beigeordneter für Umwelt und Biosphäre, am Donnerstagabend im Einöder Ortsrat, dessen Mitglied er ist. „Wenn alle am Ball bleiben und die Verantwortlichen bearbeiten, geht es mit der S-Bahn am Ende vielleicht ein bisschen schneller. Das ganze Projekt wird doch sonst von Jahr zu Jahr teurer. Die S-Bahn wäre auch ein Pluspunkt für die Biosphärenregion Bliesgau.“