11.01.2018
Pfälzischer Merkur

Vor allem Südwestpfälzer pendeln

Zweibrücken. Auch viele Zweibrücker müssen für Beruf raus aus dem Wohnort. Die Rosenstädter orientieren sich laut „Pendleratlas“ der Arbeitsagentur vor allem Richtung Saarland. Von Eric Kolling

Die Rosenstadt lockt mehr Auswärtige zum Arbeiten an, als eigene Einwohner zum Brötchenerwerb anderswo hinfahren müssen. Das geht aus dem Pendleratlas der Arbeitsagentur hervor, der die Daten vom Juni 2016 heranzieht. Demnach pendeln von den 12 420 sozialversicherungspflichtig Beschäftigen mit 6848 zwar über die Hälfte (55,1 Prozent) zum Gelderwerb über die städtischen Gebietsgrenzen. Gleichzeitig finden aber auch 9339 Nicht-Zweibrücker in der Rosenstadt Arbeit. Sie wohnen vor allem im Landkreis Südwestpfalz (3539), dem Saarpfalz-Kreis (1751) und Pirmasens (556). Die sogenannten Zweibrücker Auspendler hingegen stehen oft im Saarpfalz-Kreis (2711) und im Regionalverband Saarbrücken (774) unter Vertrag. Richtung Pfalz geht da weniger: Pirmasens (880) und der Landkreis Südwestpfalz mit 403 Arbeitsplätzen spielen da nur die zweite Geige. Nach Bad Dürkheim pendeln 64 Leute aus – die Vermutung liegt nahe, dass der Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) mit seinem dortigen Krankenhaus den einen oder andere anderen des Ex-Evangelischen beschäftigt.

Der Pendleratlas berücksichtigt stets die zehn Kreise des unmittelbaren Nahbereichs (150 Kilometer), in denen die meisten Auspendler arbeiten beziehungsweise aus denen die meisten Auspendler kommen. Die Arbeitsagentur weist aber darauf hin, dass gerade bei Kreisen in der Nähe der deutschen Grenze nicht alle Aus- und Einpendlern aus dem Ausland erfasst sind. Das kann gerade in Zweibrücken und dem Landkreis die Statistik verzerren

. Einwohner der Südwestpfalz finden am häufigsten in Pirmasens Arbeit (8146), nach Zweibrücken folgt dann Kaiserslautern (2622), der Kreis Südliche Weinstraße (1621) und der Kreis Kaiserslautern (1441). Der Trend hier geht also klar gen Osten, der Saarpfalz-Kreis (2457) steht weniger hoch im Kurs. Insgesamt wohnen in der Südwestpfalz 36 546 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, von denen 26 356 (72,1 Prozent) zur Arbeit die Gebietsgrenzen verlassen müssen. Das Jobangebot dort ist also deutlich zu mager. Nur 4577 Arbeitnehmer aus der Ferne stehen bei einer Firma im Landkreis in Lohn und Brot.

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