21.12.2017
Die Rheinpfalz

Gute Nachrichten - es gibt sie noch

„2016 war das Jahr der schlechten Nachrichten“, schrieb die RHEINPFALZ vor einem Jahr an dieser Stelle. 2017 hat aufgeholt: Zwar gab es auch in diesem Jahr Negatives zu vermelden, etwa den Brand im Nardini-Klinikum und viele Baustellen. Doch es gab auch gute Nachrichten: von Terex zum Beispiel und vom Landgestüt.
Von Marco Hey

Beim Blick auf die Themen, die in diesem Jahr die Stadt und das Zweibrücker Land bewegt haben, zeigt sich: Es tut sich was. Und: Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es 2016 gekocht wurde.Zum Glück, kann man da nur im Falle des Kranbauers Terex sagen. Hatte das Unternehmen doch zum Jahresende 2016 angekündigt, fast ein Drittel aller Stellen in den Werken in Zweibrücken und Bierbach zu streichen. 500 von 1600 Arbeitsplätzen standen auf dem Spiel. Die gute Nachricht kam dann im Juni: Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die Mitarbeiter behalten ihre Arbeit. Zu verdanken ist das auch dem Verhandlungsgeschick des Homburger Büros der IG Metall. Bei der Maschinenfabrik Pallmann, bei der es seit Jahren immer wieder kriselt, verloren in diesem Jahr hingegen 33 Mitarbeiter ihre Arbeit. Die Fabrik wurde zum 31. März vom Anlagenbauer Siempelkamp aus Krefeld übernommen.

Was schimpften Teile der Zweibrücker Bevölkerung, auch in Leserbriefen an die RHEINPFALZ, über das Projekt Stadt am Wasser. Ein Quatsch sei das, Geldverschwendung. Die Emotionen kochten hoch – und kühlten rasch wieder ab. Die Treppe zum Schwarzbach – okay, es sitzen Leute drauf. Doch was Stadt und UBZ in diesem Jahr mit dem Wasserspielplatz am Exe verbunden mit dem Freilegen des Bleicherbachs am Guldenweg geschaffen haben, ist für viele ein echtes Schmuckstück. Sinn des Projektes ist es, die Stadt lebenswerter zu machen. Und das ist gelungen, schaut man sich den Trubel am Wasserspielplatz im Sommer an. Doch ließ die Zerstörungswut einiger Mitbürger nicht lange auf sich warten.

Relativ düster sah zeitweise auch die Zukunft des Landgestütes aus. Das Land Rheinland-Pfalz stellt seine Unterstützung Ende 2017 ein, und eine europaweite Ausschreibung des Gestütes lockte keinen Interessenten hinterm Ofen hervor. Seit einer Woche sieht die Lage wieder besser aus: Der Bezirkstag Pfalz hat beschlossen, die Stiftung Landgestüt im kommenden Jahr mit 80 000 Euro zu unterstützen.

Licht am Ende eines langen, langen Tunnels gab es im auslaufenden Jahr auch für die S-Bahn-Verbindung zwischen Homburg und Zweibrücken. Das Projekt kam jahrelang nicht voran, weil der größte Teil der Strecke auf saarländischem Gebiet liegt, die Sache dort aber wenig Priorität hatte. Seit diesem Jahr stellt sich das anders dar. Die Länder haben sich geeinigt. Wenn alles glatt läuft, kann bald mit dem Bau begonnen werden. Die Bahn soll 2021 fahren.

Trotz der guten Nachrichten war 2017 auch geprägt von Streit und Diskussionen. Beispielsweise um den Sportplatz zwischen Festhalle und Gestüt, den die Stadt bebauen will, um den Abriss der Alten Feuerwache sowie um diverse Bauprojekte, etwa am Fasaneriewald und in der Schützenstraße.

Unversöhnlich stehen sich die Parteien im Rimschweiler Mauerstreit gegenüber, der im Januar erneut den Stadtrat beschäftigen wird. Oder beim Krach in der Linkspartei zwischen Bernhard Schneider und dem neuen Vorsitzenden des Linken-Kreisverbands Zweibrücken, Thorsten Spelten, um die Nutzung des Büros der Hartz-IV-Selbsthilfegruppe. Im Ärger trat Schneider aus der Partei aus, er bleibt aber im Stadtrat. Vielleicht sollten sich die Konfliktparteien am Jahr 2017 ein Beispiel nehmen, in dem sich viele Probleme aus dem Jahr 2016 zum Guten gewendet haben.

Spannend wird über 2017 hinaus, wie sich die Möbelhaus-Pläne des Unternehmers Kleinpoppen auf der Truppacher Höhe entwickeln. Aus dem Jahr 2017 wird der Abschied von Landrat Hans-Jörg Duppré in Erinnerung bleiben, der nach 38 Jahren von der politischen Bühne in den Ruhestand gewechselt ist. Oder das geheimnisvolle Weihnachtspäckchen vor den Toren der John-Deere Werke in Ernstweiler, das jüngst für einen Produktionsstopp sorgte. So lange, bis klar war, dass es leer – und damit ungefährlich – war und wohl von der Weihnachtsdekoration der nahen Christuskirche stammt.

Musikfreunde werden vielleicht gerne an den Auftritt von Andreas Bourani auf dem Herzogplatz zurückdenken, während sich die Anhänger des insolventen SVN Zweibrücken über die stolze Summe freuen dürften, die der Verein geerbt hat. Eventuell trauern die Jüngeren dem A 8 hinterher. Zweibrückens einzige Disco machte in diesem Jahr endgültig Lichter und Musik aus.

Welches Ereignis hat Sie, liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 2017 am meisten bewegt? Kreuzen Sie Ihre Themen des Jahres auf dem Stimmzettel an, schicken Sie uns eine E-Mail oder ein Fax. Sie können dabei auch Themen nennen, die nicht auf der Liste stehen − beispielsweise die Rückkehr des langjährigen Trainers Stefan Bullacher zum SV 64. Oder die bizarre Diskussion um das Lichterfest in der Zweibrücker Innenstadt, das mit St. Martin kollidierte. Einsendeschluss ist der Donnerstag nächster Woche, 28. Dezember, 12 Uhr.

Abstimmen und gewinnen

Kreuzen Sie Ihre Themen des Jahres an. Unter allen Teilnehmern verlost die Zweibrücker Rundschau Preise. Hauptpreis ist ein Reisegutschein, gestiftet vom Reisebüro Schmid.



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