20.06.2017
Die Rheinpfalz

Aber bitte mit Strom

Stadt befürwortet Umgehung von Schwarzenbach und Schwarzenacker - S-Bahn-Pläne berücksichtigen
Von Steffi Blinn

Aus Zweibrücker Sicht gibt es keine Einwände gegen die geplante Ortsumgehung für Schwarzenbach und Schwarzenacker. Das geht aus einer Stellungnahme der Stadt hervor, die heute der Bau- und Umweltausschuss beschließen soll. Einzige Anmerkung zu den Plänen: Die Brücke, die Teil der Umgehung wird, soll den Ausbau der Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg nicht behindern. Die seit Jahren geplante Umgehungsstraße B 423 soll Schwarzenbach und Schwarzenacker vom Durchgangsverkehr entlasten und von Homburg – am Johanneum vorbei – bis zur Autobahn 8 in Höhe des Mastauhofs bei Wörschweiler führen (wir berichteten zuletzt am 18. März auf der Seite „Aus der Saarpfalz“). Dafür ist eine neue Anschlussstelle vorgesehen. Das Saarbrücker Wirtschaftsministerium, das mit dem Landesbetrieb für Straßenbau die Strecke plant, rechnet mit Baukosten von 34,2 Millionen Euro für die knapp vier Kilometer lange Strecke. Bauherr ist der Bund; die Arbeiten sollen frühestens 2020 beginnen. Die Umgehung kreuzt die Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg, die reaktiviert werden soll. Geplant ist laut Beschlussvorlage, dass „die Trasse der Bahn mit einem Überführungsbauwerk (...) gequert wird“. Die Stadt begrüßt das in ihrer Stellungnahme und äußert eine Bitte: „Das Brückenbauwerk sollte so dimensioniert werden, dass auch eine Elektrifizierung der Strecke realisiert werden kann.“ Wie berichtet, soll die S-Bahn-Linie S1 der S-Bahn Rhein-Neckar über Homburg hinaus bis Zweibrücken verlängert und dabei auch elektrifiziert werden.

Die Stadt rechnet laut Beschlussvorlage damit, dass „ein Teil des Verkehrsaufkommens zwischen Zweibrücken und Homburg auf die A 8 und die Ortsumgehung B 423 verlagert wird“. Globus und weitere Firmen in der Saarpfalzstraße sowie John Deere sorgten jedoch weiterhin für Verkehr in Einöd und Ernstweiler − „die Verkehrsverhältnisse werden sich in diesem Bereich voraussichtlich nicht grundlegend ändern“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt. Zunächst berät der Bau- und Umweltausschuss über diese Stellungnahme, dann der Stadtrat.

Der Ausschuss befasst sich heute (ab 17 Uhr, Ratssaal im Rathaus) auch erneut mit dem Bebauungsplan „Östlich der Amerikastraße“, wo die Stadt Probleme hat, Flächen zu vermarkten. Konkret geht es um gut ein Hektar, auf dem sich Firmen ansiedeln sollen. Ändert der Ausschuss den Plan, sind dort künftig auch Flachdächer zulässig.

Auch die Erweiterung, die Möbel Martin plant, steht nochmals auf der Tagesordnung. Wie berichtet, soll das Einrichtungshaus in der Wilkstraße auf 35 000 Quadratmeter wachsen.