18.05.2017
Die Rheinpfalz

Die S-Bahn und die saarländische Logik

Werner Schreiner vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar sieht die Bahnstrecke auf dem richtigen Weg – Ziel bleibt Eröffnung 2021
Von Thomas Salzmann

Werner Schreiner vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) zeigte sich gestern Abend vor dem Stadtrat sehr optimistisch, dass die S-Bahn zwischen Homburg und Zweibrücken bald gebaut wird. Er sieht keine Hindernisse, durch die das Projekt noch scheitern könnte.

Die Strecke zwischen Homburg und Zweibrücken sei kein solitäres Projekt, sondern Teil des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar. Erst dadurch sei es möglich geworden, die Strecke beim Bund ins Gespräch zu bringen. „Vor vielen Jahren schon haben wir mit dem Bund vereinbart, dass er fördert, wenn die beiden Länder zustimmen“, erklärte Schreiner. „Wir sind da schon seit 1998 unterwegs.“ Der Finanzplan bei den Betriebskosten stehe bis ins Jahr 2033. „Wir haben zwar Fahrzeuge, die Zweibrücken an den Verkehrsverbund anschließen können“, aber es hapere derzeit noch an der Strecke.Nach dem Beschluss des rheinland-pfälzischen Kabinetts im Januar und bald darauf auch im Saarland, sei der politische Rahmen für den Bau der S-Bahn-Strecke abgesteckt. „Bis dahin war der VRN außen vor“, so Schreiner. Am 3. April habe er den Vertrag mit der Deutschen Bahn zu Ende verhandelt. 25 Prozent der zuschussfähigen Kosten müsse Rheinland-Pfalz übernehmen, der Bund zahle 60 Prozent. „Jetzt basteln wir an den Anlagen.“ Es gehe voran. Vergangene Woche habe man den Boden am geplanten Haltepunkt in Einöd untersucht und die Planung dort geändert. „Wir haben für Einöd eine Lösung gefunden“, sagte Schreiner. Statt einer Unterführung mit Aufzügen habe man sich für eine Rampe zum Bahnsteig entschieden. Das verringere die Kosten. Man könne dann zwischen den Zügen umsteigen, die aus Richtung Blieskastel und künftig auch aus Homburg einfahren. Das Saarland wie auch der Ortsbeirat Einöd haben laut Schreiner der Lösung zugestimmt. Am 25. Juli kämen Bahnvertreter zum VRN, dann bespreche man die Planung. Schreiner: „Wenn wir die Anlage fertig haben und die Länder sie unterschrieben haben, wird die Planung beauftragt.“

Schreiner geht davon aus, dass Ende des Jahres, spätestens Anfang 2018 alles durchgeplant ist. Für die Planungsphase setzt er ein Jahr an, für die Planfeststellung 24 Monate und für den Bau der Strecke noch einmal zwölf bis 18 Monate. Am Fertigstellungstermin 2021 hält der VRN fest. „Es ist nicht sinnvoll, Leute aus ihrer Verpflichtung zu entlassen“, kommentiert Schreiner. Bedenken, dass die Kosten steigen könnten und die S-Bahn bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) unrentabel wird, teilt Schreiner nicht. Es gebe keinen Grund, sich da Gedanken zu machen. „Ich sehe nicht, wo die Kosten explodieren könnten.“ Die Planung Einöd verringere die Kosten, und die Deutsche Bahn baue auf der Strecke neue Stellwerke auf eigene Kosten.

Auf die Frage Christoph Genschs (CDU), ob man mit neuen Störfeuern aus dem Saarland rechnen müsse, sagte Schreiner: „Ich kann die saarländische Logik nicht erklären. Das ist auch nicht mein Auftrag.“