08.05.2017
Die Rheinpfalz

Dampflok aus dem Lautsprecher

Schienenfreunde erinnern an Eröffnung der Bahnstrecke vor 160 Jahren

Ein Ereignis vor 160 Jahren beeinflusste die Entwicklung der Nachbarstädte Homburg und Zweibrücken nachhaltig: die feierliche Eröffnung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken. An diesen denkwürdigen Tag erinnerte am Freitag der „Verein zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken“. Eine Dampflok aus jenen Tagen ist zwar nicht eingelaufen, dafür hörte man aber im Hintergrund Dampfross-Geräusche via Lautsprecherboxen. Begrüßt wurden die etwa 50 Besucher auf Gleis 1 von Bernhard Marschall, dem Fördervereinsvorsitzenden. „Seit 1991 laufen wir uns hier die Hacken wund bei allen möglichen großen und kleinen Leuten, aber ich denke, wir haben es jetzt gepackt, dass wir die S-Bahn hierher nach Zweibrücken bringen.“ Als großartiges Ereignis in jener Zeit bezeichnete Monika Link die Streckenanbindung. In historischer Garderobe berichtete sie über den damaligen Zeitgeist in ihrer Rolle als Regina Wirth, Ehefrau des deutschen Juristen, Publizisten und Politikers Johann Georg August Wirth. „Zweibrücken war damals eine der ersten Städte in der Pfalz, die einen Bahnanschluss erhielten. Zweibrücken hatte damals eine ganz wichtige politische Bedeutung.“ Seit 1816, so Link, sei in Zweibrücken das Ablationsgericht gewesen, also das höchste Gericht der Pfalz. Und deshalb sei es schon damals wichtig gewesen, dass Zweibrücken Anschluss an die damalige Ludwigsbahn bekommen würde. Doch habe es damals enormer Anstrengungen bedurft, bis die Bahn losgefahren sei. Nach zehnmonatiger Bauzeit sei die elf Kilometer lange Bahnstrecke fertiggestellt und am 7. Mai 1857 offiziell eröffnet worden. 23 Minuten habe man von Zweibrücken nach Homburg gebraucht. Auch Wirth wünschte sich eine Reaktivierung der Bahnstrecke. Dass hier keine Schienen mehr liegen, sei entsetzlich. Für die musikalische Umrahmung sorgte Michael Wack. jo