26.08.2016
Die Rheinpfalz

Neuordnung ÖPNV: Keine Gefahr für S-Bahn-Anbindung

Verkehrsclub Saar wütend über Anke Rehlinger

Die angestoßene Neuordnung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Saarland stellt die Verlängerung der S-Bahn über den Homburger Hauptbahnhof nach Zweibrücken nicht in Frage. Dies stellte der Sprecher von Saar-Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD), Wolfgang Kerkhoff, gestern klar.

Mit der Berufung eines Expertengremiums, das die Aufstellung eines neuen Verkehrsentwicklungsplans ÖPNV begleiten soll und im Oktober erstmals zusammentritt, gab Rehlinger nach Darstellung ihres Ministeriums gestern den Startschuss für die Neuordnung. Der alte Verkehrsentwicklungsplan stammt aus dem Jahr 1998. Er beschreibt die Ziele des landesweiten ÖPNV-Netzes auf der Schiene und der Straße einschließlich – so wörtlich – „einer Verbesserung des grenzüberschreitenden Verkehrs“.Der neue Plan soll im Frühsommer 2018 stehen. Dabei, erklärte Ministeriumssprecher Kerkhoff gestern, „sei nicht vorgesehen, zu Beginn der umfangreichen Arbeit bereits einzelne Punkte in Frage zu stellen“. Wie mehrfach berichtet, hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die Hoffnung, diesen Herbst endlich eine verbindliche Einigung mit dem Saarland über den Bau und den Betrieb des 30-Millionen-Euro-Projektes erreichen zu können. Auch der Homburger CDU-Abgeordnete im Saar-Landtag, Christian Gläser, befürwortet die Reaktivierung als Maßnahme, den Homburger Bahnhof zu stärken und damit eine weitere Ausdünnung von Verbindungen verhindern zu können.

Der zweite Vorsitzende des Landesverbands Saarland im Verkehrsclub Deutschland, Werner M. Ried, schickte gestern drastische Worte in Richtung der Verkehrsministerin Rehlinger. Die Behauptung, die Reaktivierung der S-Bahn-Verlängerung Homburg-Zweibrücken nach der Bund-Länder-Verständigung über die Regionalisierungsmittel nicht finanzieren zu können, sei eine dreiste Täuschung der Öffentlichkeit. Ried: „Die Wahrheit ist: Nach diesem Abschluss schwimmt Rehlinger in Geld. Und jetzt, da man dieses absolut sinnvolle Stück Infrastruktur auf dem Silbertablett angeboten bekommt, nicht zuzugreifen, macht uns als VCD Saarland einfach nur wütend.“ cps