25.02.2016
Die Rheinpfalz

Wer hat noch altes Material über den Schienenstrang?

Blieskastel: 150 Jahre Würzbachtal-Eisenbahnstrecke von Homburg nach St. Ingbert – Sonderausstellung ab September im Haus des Bürgers

Am 26. November ist es auf den Tag genau 150 Jahre her, dass im Herbst 1866 die erste Eisenbahn von Homburg über Bierbach und Lautzkirchen durchs Würzbachtal nach Hassel fuhr. Zur 150. Wiederkehr jenes Ereignisses vom 26. November 1866 plant die Stadt Blieskastel eine Jubiläumsausstellung im Haus des Bürgers. Um die Schau zu bereichern, die im September beginnen soll, werden aus der Bevölkerung Dokumente und Zeitzeugnisse gesucht.

Wie der Blieskasteler Rathaussprecher Uwe Brengel erläutert, wird der Eisenbahner Florian Bender die Ausstellung zusammenstellen. Ähnliches habe er bereits 2009 getan, als eine Sonderschau „130 Jahre Bliestalbahn“ zusammen mit dem Stadtarchiv verwirklicht wurde. Uwe Brengel: „Florian Bender zeigt neben Fahrplänen, Fahrkarten und Gleisplänen auch historische Fotos sowie Abbildungen von Regel- und Sonderzügen aus der jüngeren Geschichte.“ Zudem werde über die Geschichte der Bahnstrecke informiert, ergänzt durch eine Übersicht der dort eingesetzten Lokomotiven und die wohl erste bildliche Darstellung der Würzbachtal-Bahn, die aus dem Jahre 1865 datiert. „Sollte noch jemand historische Fotos, Infos zur Geschichte oder sonstiges zur Strecke haben, bitten wir ihn, dies für die Ausstellung leihweise zur Verfügung zu stellen“, sagt Brengel.Erste Planungen zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Homburg nach St. Ingbert seien bereits 1856 angestellt worden. Aber erst 1861 sei auf Initiative der bayerischen Regierung in München Schwung in die Sache gekommen. Uwe Brengel: „Ab 1861 bemühte sich der Blieskasteler Bezirksrat verstärkt um eine Streckenführung durch das Würzbachtal.“ Die örtliche Politik habe sich von der Bahnanbindung einen wirtschaftlichen Aufschwung versprochen.

Seinerzeit habe es noch mehrere Jahre sowie zahlreiche Eingaben des Blieskasteler Bezirksrats an König und Regierung nach München gedauert – unterstützt durch Eingaben aus Zweibrücken –, ehe der Schienenstrang Gestalt annahm, erläutert Rathaussprecher Brengel. Letztendlich habe der bayerische König am 13. Februar 1865 den Bau der Bahnlinie von Homburg über Schwarzenacker, Lautzkirchen, Würzbach und Hassel nach St. Ingbert genehmigt.

Die Bauarbeiten begannen im Frühling 1865; nach 19 Monaten Bauzeit wurde am 29. November 1866 der größte Streckenabschnitt bis nach Hassel eröffnet. Der Rest der Route bis nach St. Ingbert habe erst im Juni 1867 in Betrieb genommen werden: „Der Grund hierfür lag im Bau des Rothenkopf-Tunnels“, weiß Uwe Brengel zu berichten. Die Unterführung wurde benötigt, da die Bahnstrecke ab Hassel damals nicht – so wie heute – einen Umweg über Rohrbach machte, sondern auf direktem Weg nach St. Ingbert führte. (ghm)

Info: Wer zu der Sonderausstellung mit historischen Fotos, Informationen zur Geschichte oder anderem Material über die Bahnstrecke beitragen kann, möge sich an Florian Bender, E-Mail bender.florian@yahoo.de, oder ans Blieskasteler Stadtarchiv, Kurt Legrum, unter 06842/9 26-1321, E-Mail kurt.legrum@blieskastel.de, wenden. Die Gegenstände würden zurückgegeben.