17.02.2016
Die Rheinpfalz

Tickets für Züge nach Paris wieder zu buchen

Reise-Tipp: Übergangsfahrplan gilt ab 3. April – Während der Fußball-EM sind preisgünstige Fahrkarten knapp
Von Eckhard Buddruss

Ludwigshafen. Wer in den kommenden Monaten eine Reise nach Paris plant, kann nun – etwas früher als von der Deutschen Bahn (DB) angekündigt – Tickets für die Reise mit ICE und TGV buchen. Frühzeitiges Buchen empfiehlt sich insbesondere in der Zeit, in der in Frankreich die Fußball-EM stattfindet.

Wie berichtet, mussten die Fahrpläne der Züge zwischen Südwestdeutschland und Paris in der Zeit von Anfang April bis Anfang Juli geändert werden, weil sich wegen der verheerenden Entgleisung eines TGV-Versuchszugs bei Straßburg am 14. November die Inbetriebnahme der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke im Elsass um drei Monate verzögert. Die Änderungen, die eigentlich für den 3. April geplant waren, erfolgen nun erst zum 3. Juli. Bis dahin gilt ein Übergangsfahrplan, bei dem im Wesentlichen das derzeitige Angebot beibehalten wird. Weil für diesen Übergangsfahrplan erhebliche Veränderungen nicht zuletzt im IT-Bereich erforderlich waren, ließen sich monatelang keine Tickets für Paris-Reisen in der Zeit ab 3. April buchen. Dies ist nun schon etwas vor dem von der DB angekündigten Termin am 22. Februar wieder möglich.

Dabei gilt nun wieder die auf vier Monate erweiterte Vorausbuchungsfrist. Derzeit können also Tickets schon für Mitte Juni gebucht werden. Unverkennbar ist dabei allerdings, dass es wegen der Fußball-EM, die am 10. Juni beginnt und bis 10. Juli dauert, deutlich weniger Tickets nach Paris zu besonders günstigen Preisen gibt als sonst.

Am 3. Juli statt am 3. April soll der zweite Abschnitt der französischen Ost-Schnellbahn (TGV Est) zwischen dem lothringischen Baudrecourt und Vendenheim bei Straßburg in Betrieb gehen. Dann fährt eines der fünf derzeitigen Zugpaare von Frankfurt nach Paris statt über Kaiserslautern und Saarbrücken über Straßburg. Es handelt sich um den TGV um 18.24 Uhr ab Kaiserslautern nach Paris und den ICE, der heute um 9.35 Uhr aus Paris in Kaiserslautern ankommt. Ersetzt werden die beiden Züge auf dem Abschnitt zwischen Saarbrücken und Mannheim durch einen Intercity (IC) nach und von Stuttgart, der auch in Neustadt und Homburg hält. Die beiden Bahnhöfe bekommen damit ein drittes Fernzugpaar.

Das ist nicht zuletzt im Zusammenhang mit den 19-Euro-Tickets interessant, die es, wie berichtet, nur für Reisen zwischen Fernzughaltebahnhöfen gibt. Die Stiftung Warentest ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Angebot an 19-Euro-Tickets in den kommenden Wochen und Monaten „recht ordentlich“ sei. Erwartungsgemäß gibt es die Tickets eher zu verkehrsschwachen Zeiten als während der Spitzenzeiten am Freitag und Sonntag. Da am Fahrkartenschalter und im Reisebüro Tickets nun schon sechs Monate vor der Reise gebucht werden können, besteht hier bis zum 20. März eine zusätzliche Möglichkeit, für Reisen von und nach Homburg und Neustadt eines der 19-Euro-Tickets zu bekommen – und zwar bei einer Abfahrt am Vormittag und nicht nur am frühen Morgen wie bei den beiden Zügen, die derzeit in Neustadt und Homburg halten.

Kommentar: Kleiner Trost für die Pfalz

Von Eckhard Buddruss

Wenn Kaiserslautern Anfang Juli ein Paris-Zugpaar verliert, gibt es dafür immerhin wieder zwei zusätzliche Fernzüge für Neustadt und Homburg.

Als 2007 der ICE-Verkehr nach Paris begann, bedeutete das eine massive Verschlechterung des Zugangebots für den meistfrequentierten Pfälzer Knotenbahnhof Neustadt und den auch für Teile der Westpfalz wichtigen Bahnhof Homburg. Zehn Intercity-Züge, die dort gehalten hatten, wurden jeweils durch einen ICE ersetzt, der zwischen Saarbrücken und Mannheim nur in Kaiserslautern hält. Nachdem aus anderen Gründen inzwischen noch weitere Intercitys (IC) weggefallen sind, haben Neustadt und Homburg derzeit nur noch zwei Fernzugpaare.

Die aus Sicht von Kaiserslautern bedauerliche Verlegung von zwei Paris-Zügen auf die künftig schnellere Strecke über Straßburg ab 3. Juli hat nun immerhin einen positiven Nebeneffekt für Neustadt und Homburg. Die beiden IC-Züge, die die wegfallenden Hochgeschwindigkeitszüge auf dem Abschnitt zwischen Saarbrücken und Mannheim ersetzen, halten nämlich nicht nur in Kaiserslautern, sondern auch in Neustadt und Homburg.

Keine ideale Lösung ist allerdings, dass der nachmittägliche IC zwischen Mannheim und Saarbrücken kurz nach einem Regional-Express (RE) fährt. Die Deutsche Bahn (DB) hatte auch eigentlich angestrebt, ihn rund 30 Minuten später zu legen und damit zwischen etwa 17.40 und 18.40 auf der Pfälzer Ost-West-Hauptstrecke ein etwa halbstündliches Angebot zu schaffen. Dieses Vorhaben scheiterte aber an Problemen bei der – derzeit wegen diverser Baustellen besonders schwierigen – Fahrplantrassenvergabe.

Der künftige nachmittägliche Intercity hat immerhin den Vorteil, dass er wieder eine schnelle Direktverbindung von Stuttgart in die Pfalz zu einer für Pendler interessanten Zeit schafft. Die Bahn ist hier dank der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart in puncto Reisezeit besonders attraktiv – und im feinstaubgeplagten Stuttgart dürfte man besonders dankbar für jeden Pendler sein, der nicht mit dem Auto in die Stadt kommt.