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16.09.2015
Die Rheinpfalz

Bahn hält Fernreise-Preise stabil

Bei Sprinter-ICE entfällt Reservierungspflicht – Sparpreis-Ticket künftig auch am Reisetag erhältlich
Von Eckhard Buddruss

Berlin. Die Deutsche Bahn verzichtet im Fernverkehr in diesem Jahr auf die sonst übliche Preiserhöhung zum Fahrplanwechsel. Eine Ausnahme gibt es lediglich für Züge, die die neue Schnellstrecke von Erfurt nach Halle und Leipzig befahren. Für die Sprinter-ICE unter anderem auf der Strecke von Mannheim nach Berlin entfallen künftig Reservierungspflicht und Sonderzuschlag.

Wie die Deutsche Bahn (DB) gestern mitteilte, können ab 13. Dezember Sparpreis-Tickets noch am Reisetag selbst gebucht werden. Allerdings sind bei stark gefragten Zügen die Tickets zu den günstigsten Preisen meist schon lange im Voraus ausverkauft. An der Tatsache, dass es die Sparpreis-Tickets nur in begrenzten Kontingenten gibt, ändert sich durch den Wegfall der zuletzt auf einen Tag reduzierten Vorausbuchungsfrist nichts. Die im Unterschied zu den Sparpreis-Tickets nicht an einen Zug gebundenen, sondern flexibel nutzbaren Fahrkarten werden künftig nicht mehr „Normalpreis“, sondern „Flexpreis“ genannt. Dieser Flexpreis bleibt ab 13. Dezember unverändert. Einzige Ausnahme sind Züge, bei denen sich wegen der Inbetriebnahme der Schnellstrecke von Erfurt nach Halle und Leipzig die Fahrzeit teilweise deutlich verkürzt. Dies trifft auch auf den ICE von Saarbrücken nach Leipzig zu, der beispielsweise in Kaiserslautern um 7.27 Uhr abfährt.

Bei den ICE-Sprintern, die es unter anderem für Reisen von Mannheim nach Berlin und zurück gibt, entfallen ab 13. Dezember die Reservierungspflicht und der Sonderzuschlag von 11,50 Euro. Von Mannheim fährt ein solcher Sprinter-ICE nach Berlin um 17.32 Uhr (Berlin Hauptbahnhof an 21.56 Uhr), in der Gegenrichtung ab Berlin Hauptbahnhof um 6.07 Uhr (Mannheim an 10.27 Uhr) und um 18.08 (Mannheim an 22.28 Uhr). Diese Sprinter-Züge sind knapp 40 Minuten schneller als die regulären Takt-ICE, die in der Regel stündlich auf der Linie Mannheim–Berlin fahren.

Der DB-Fernverkehr ist nicht zuletzt wegen der Streiks der Lokführergewerkschaft GDL und der Konkurrenz durch Fernbusse, für die die GDL-Streiks eine gigantische PR-Aktion waren, in Bedrängnis geraten. Nach der Beilegung des Tarifkonflikts versucht die DB mit diversen Aktionen Kunden zurückzugewinnen. Laut DB-Angaben lag die Anzahl der Reisenden in den DB-Fernzügen in den drei Monaten Juni, Juli und August um 2 Prozent höher als im Vorjahr.

Eine Aussage zu möglichen Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr vermied die DB gestern. Dies deutet darauf hin, dass es hier, anders als beim Fernverkehr, eine Preiserhöhung geben wird. Für die Pfalz sind die Nahverkehrspreise der DB allerdings ohnehin von wesentlich geringerer Bedeutung als die des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) und des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV). Die beiden Verkehrsverbünde haben bisher ihre jährliche Preiserhöhung meist im Oktober bekanntgegeben.