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23.06.2015
Die Rheinpfalz

Kommentar: Zug um Zug

Von Eckhard Buddruss

Das Zugangebot in der Pfalz wird nach und nach verbessert. Leider gefährdet der Streit um die Regionalisierungsmittel einen Teil der Pläne.

Die Rheinland-Pfalz-Takt-Linien von Frankenthal nach Ramsen und von Neustadt entlang der Weinstraße über Bad Dürkheim, Freinsheim und Grünstadt nach Monsheim sind die letzten in der Pfalz, auf denen fast ausschließlich Fahrzeuge aus der Zeit vor der Bahnreform von 1994 eingesetzt werden. Der Einsatz neuer Triebwagen vom Typ „Lint“ ab kommendem Dezember bringt nun eine Reihe von Fortschritten. Dazu gehört nicht zuletzt der große Vorteil, dass die Fahrzeuge von 55 Zentimeter hohen Bahnsteigen stufenlos betreten werden können.

Außerdem ist ein verbessertes Fahrplanangebot vorgesehen. Ausgerechnet auf dem besonders stark frequentierten Abschnitt zwischen Freinsheim und Frankenthal ist heute kein Halbstundentakt möglich. Erst der (wiederaufgebaute) Kreuzungsbahnhof in Kirchheim erlaubt einen Halbstundentakt zwischen Grünstadt und Frankenthal mit optimalen Anschlüssen in Frankenthal Süd von und nach Ludwigshafen.

Solange es im Streit zwischen Bund und Ländern um die überfällige Revision der Regionalisierungsmittel, die die Länder seit der Bahnreform von 1993 vom Bund für die Bestellung von Regionalzügen bekommen, keine Einigung gibt, ist allerdings ungewiss, ob der Halbstundentakt so wie geplant eingeführt werden kann. Eventuell wird es einen Halbstundentakt zwischen Frankenthal und Grünstadt nur montags bis freitags geben. Das wäre angesichts des starken Ausflugsverkehrs, der gerade am Wochenende über diese Strecke läuft, bedauerlich.