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Die Woch

Zur Verlängerung der S-Bahn

MdL Fritz Presl: „In Homburg gibt es weniger Ablehnung, aber mehr Verniedlichung“

ZWEIBRÜCKEN Wenn Zweibrücker Bürger einschließlich der sowohl in der Politik als auch bei den privaten Bürgerinitiativen tätigen Personen über die lang gewünschte S-Bahn-Verlängerung aus der Pfalz über Homburg nach Zweibrücken reden, dann geht es eigentlich im Kern um die Verlängerung der badisch-pfälzischen VRN-Verbindung mit der S-Bahn von Kaiserslautern über Bruchmühlbach, Homburg zum Endpunkt Zweibrücken.

„Wenn ich in Gesprächen mit Homburger Politikern bin, dann höre ich öfter den Ausdruck beziehungsweise die Fragestellung: „Was macht denn Euer „Bimmelbähnchen?“, so der Zweibrücker Landtagsabgeordnete Fritz Presl (SPD). Dies drückt genau die gegenwärtige unterschiedliche Denk- beziehungsweise Betrachtungsweise aus, so der Landtagsabgeordnete. „Meine Bitte an saarländische Politikerinnen und Politiker geht in diese Richtung, dort endlich die Denkweise zu ändern, welche nämlich der eigentlichen Rechtslage beziehungsweise Anspruchslage entspricht!“

Es gibt nämlich derzeit keinen Rechtsanspruch, dass die pfälzische S-Bahn bis Homburg fährt. Dies klingt zwar etwas provokativ und Presl sei auch kein Verfechter dieser Auffassung, weil damit viele Pfälzerinnen und Pfälzer negativ betroffen wären. Allerdings muss diese Tatsache bei allen Gesprächen und Verhandlungen und bei der gesamten Umgangsweise mit dem S-Bahn-Projekt in Zukunft in den Vordergrund gestellt werden. Die reine Rechtslage und die Fakten machen nämlich den Unterschied in der Betrachtungsweise bei diesem Projekt in seiner Einschätzung aus.

Denn: Die Saarländer betrachten die pfälzische S-Bahn – welche zum Beispiel auch in Bruchmühlbach enden könnte – als „ihre“ S-Bahn-Verbindung, obwohl das Saarland zum Beispiel beim VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar) kein Mitglied ist, die Stadt Homburg kein Mitglied dort ist, der Saarpfalz-Kreis dort kein Mitglied ist, aber auf der anderen Seite sowohl der Landkreis Südwestpfalz und auch die Stadt Zweibrücken Mitglied im VRN sind, obwohl sie direkt, was dieses Strecke anbelangt, davon nicht profitieren können. In Homburg wird deshalb der Zweibrücker Wunsch eher als Prestigeprojekt angesehen, weniger als Notwendigkeit, etwa nach dem Motto „Was wollen denn die Zweibrücker von unserer S-Bahn-Verbindung?“

Tatsache ist vielmehr, so der Abgeordnete Fritz Presl weiter, dass die S-Bahn von Kaiserslautern bis Zweibrücken zu fahren hat und dabei den Bogen über Homburg macht – weil dies aufgrund der Schienenverbindung sich einfach so ergibt – und dabei das Nichtmitglied im VRN trotzdem großzügig mit einem Haltepunkt bedient.

Ganz zu schweigen von der Problematik, dass man nicht überall die Fahrkarten kaufen kann, was sich auch aufgrund der Nichtmitgliedschaft des Saarlandes oder saarländischer Kommunen im Verkehrsverbund Rhein-Neckar ergibt.

„Für uns auf rheinland-pfälzischer Seite gilt es nun, die jetzt laufenden Gespräche und Verhandlungen in Sachen Verwirklichung – aufgrund des vorliegenden positiven Durchführungsgutachtens – auf den vorgenannten rechtlichen und tatsächlichen Fakten anzugehen und vor allem die jetzt notwendigen Planungen für die Verwirklichung der Aktivierung der Strecke in Angriff zu nehmen. Dabei geht es auch darum, rechtzeitig die Regionalisierungsmittel des Bundes für dieses Projekt sicherzustellen. Auch hier darf man gespannt sein, wie die saarländische Seite reagiert“, so Fritz Presl abschließend. red./hcr

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