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23.04.2015
Die Rheinpfalz

S-Bahn: Skepsis im Saar-Landtag zu Verlängerung

SAARBRÜCKEN (cps). Der von Verkehrsgutachtern empfohlene, von der rheinland-pfälzischen Landesregierung vorangetriebene Neubau der S-Bahn-Verlängerung über Homburg hinaus nach Zweibrücken trifft bei der Mehrheit im saarländischen Landtag auf Skepsis.

Ein gestern von den Oppositionsfraktionen Linke, Grüne und Piraten eingebrachter Antrag, der die CDU/SPD-Landesregierung verpflichten sollte, die Finanzierung mit Rheinland-Pfalz spätestens 2016 verbindlich zu klären, fiel im Landtag durch. CDU und SPD sehen unkalkulierbare finanzielle Risiken und stellen den Nutzen für das Saarland trotz einer Ende März vorgelegten Kosten-Nutzen-Untersuchung infrage. Die Untersuchung besagt, dass sich die 28 Millionen Euro Investitionskosten für die elf Kilometer lange Verlängerung rechnen, die Strecke volkswirtschaftlich von Nutzen ist. Täglich 480 Pendler über die Landesgrenze würden laut Gutachten auf die Schiene wechseln.Der Homburger CDU-Abgeordnete Gläser kritisierte die Kosten-Nutzen-Untersuchung als sehr Rheinland-Pfalz-lastig. Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD, Eder-Hippler (Homburg), sagte, vor einer saarländischen Festlegung müsse der Bund eine Steigerung der Regionalisierungsmittel für den ÖPNV zusagen. Auch Verkehrsministerin Rehlinger (SPD) nannte dies als eine Voraussetzung. Die Opposition warf ihr Verzögerungstaktik vor. Das Gutachten zeige eine große Chance für den Verkehr in der Saarpfalz und der Westpfalz auf.