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31.03.2015
Die Rheinpfalz

„S-Bahn-Anbindung ist dringend notwendig“

Zur möglichen und immer wieder aufgeschobenen Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken meldet sich folgender Leser zu Wort: Wie bekannt sein dürfte, setze ich mich als „saarländischer Bürger“ seit 2010 für die Reaktivierung/Wiederherstellung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken ein. Am 2. August 2013 hatte ich im Beisein der Ortsvorsteher von Einöd und Wörschweiler, Herrn Dr. med. Karl Schuberth und Herrn Reinhold Nesselberger, der Abgeordneten Frau Barbara Spaniol, mehrerer Pressevertreter, einem Fernsehteam des SR, im Wirtschaftsministerium in Saarbrücken Staatssekretär Jürgen Barke, eine große Unterschriftenliste saarländischer Bürger und Bürgerinnen überreicht, mit dem Ziel, dass endlich auch die verantwortlichen saarländischen Politiker begreifen müssen, dass diese Bahnreaktivierung zwischen Homburg und Zweibrücken nicht nur für Rheinland-Pfalz, sondern insbesondere auch für das Saarland von großer Bedeutung und eine absolut notwendige Maßnahme ist. Diese Maßnahme werde für die Region eine positive Wirkung haben!So hart es auch für alle Bewohner diesseits und jenseits der Landesgrenze nunmehr klingen mag, die Stadt Zweibrücken mit der Westpfalz und auch die ehemaligen Bahnhaltepunkte an der stillgelegten Bahnstrecke im Saar-Pfalz-Kreis zwischen Homburg und Zweibrücken werden in Sachen S-Bahn weiterhin ihren „Dornröschenschlaf“ halten können, nicht nur bis zum Jahr 2022. Meiner Meinung nach sogar dauerhaft! Ich befürchte allen Ernstes, dass es keine Wiederbelebung geben wird – trotz der dringenden Notwendigkeit dieser seit 27 Jahren unterbrochenen Schienenverbindung zwischen den beiden Nachbarstädten. Zu deutlich sind hier die Aussagen der in Verantwortung stehenden Mandatsträger.

Zwar spricht sich das lange ersehnte und nun endlich vorgelegte Gutachten für eine Reaktivierung der Bahnstrecke aus, die Aussagen der zuständigen Politiker in Saarbrücken und in Mainz lassen aus meiner Sicht jedoch nichts Gutes erahnen (siehe Flughafenangelegenheit Zweibrücken).

Es hat lange gedauert, bis endlich auch aus der Südwestpfalz die „Hinhaltetaktik“ der saarländischen Landesregierung scheinbar erkannt worden ist. Zuversichtlich in Sachen Bahn ist jedoch der Zweibrücker OB Kurt Pirmann. Voraussichtlich bekommt die Stadt Zweibrücken zum schnellen Verlassen mit dem Pkw sogar einen „Überflieger“.

Bestätigt wurden meine Befürchtungen bereits durch die am 24. März 2015 getroffenen Äußerungen des saarländischen Staatssekretärs, Herrn Jürgen Barke, der Bedenken äußerte, während sein Kollege aus Mainz, Herr Kern, „gelassen-zuversichtlich“ reagierte. Bedenklich dann auch noch die Aussage des Mainzer Ministers, Herrn Lewentz, der allen Ernstes an den „guten Willen“ in Saarbrücken glaubt und sich auch optimistisch in Sachen Bundesgeld für die S-Bahn äußerte, obwohl bekannt ist, dass bereits 2019 das Bundesprogramm ausläuft, aus dem sechzig Prozent der Investitionskosten finanziert werden können. Saar-Staatssekretär Barke hatte doch sehr deutlich bei diesen Gesprächen auf die noch ungeklärte Finanzierung hingewiesen.

Die verantwortlichen Politiker machen es sich hier ganz einfach, man verweist auf die desolate Finanzsituation beider Länder. Diese Herren werden sich im Jahre 2022 vermutlich im Ruhestand befinden. Wie äußerte sich kürzlich in der Zweibrücker Fasanerie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Die Bahnreaktivierung sei für die Landesregierung ein erstrebenswertes Ziel.“ Für mich keine überzeugende Aussage „pro Bahnreaktivierung“.

Ein Hinweis auch auf die aktuelle Aussage der Homburger SPD-Abgeordneten, Frau Eder-Hippler: „S-Bahn nur dann, wenn sie finanzierbar ist“, noch deutlicher die Aussage des Vorsitzenden der Jungen Union Homburg, Philipp Vollmer: „Ablehnung der Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken, da dann die Buslinie R 7 in Frage gestellt werde. Die Bahn würde ein funktionierendes System stören, vielleicht sogar zerstören. „Deutliche Aussagen in Sachen Bahnreaktivierung. Für die betroffenen Bürger und Bürgerinnen dieser Region wird hier meiner Meinung nach somit eine für die Zukunft dieser Region äußerst wichtige Maßnahme auf lange Zeit hin nicht realisiert werden. Diese Bahnreaktivierung kann und darf nicht an der Finanzierung scheitern. Fazit: Wird der langersehnte Zug in absehbarer Zeit „nicht auf die Schiene gesetzt“, wird diese Region beidseits der Landesgrenze dauerhaft abgehängt bleiben, obwohl diese kurze Bahnverbindung an das deutsche Schienennetz für alle hier lebenden Menschen, ob jung oder alt, dringend notwendig wäre.

Bernhard Endres