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28.03.2015
Die Rheinpfalz

Ab heute volles Pfälzer „Flirt“-Programm

Regional-Express-Linien ab Mannheim fahren nun komplett mit neuen Triebwagen – VRN kümmert sich um S-Bahn nach Zweibrücken
Von Eckhard Buddruss

Ludwigshafen. Die Umstellung der im Dezember eingeführten Regional-Express-Linie von Mannheim über Frankenthal nach Mainz auf neue Triebwagen vom Typ „Flirt“ soll heute abgeschlossen werden.

Das Angebot an Regional-Express-Zügen in der Pfalz wurde mit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember deutlich ausgeweitet. Im Verkehrsvertrag mit der Deutschen Bahn (DB) ist der Einsatz neuer Fahrzeuge des Herstellers Stadler vorgesehen, die den publikumswirksamen Namen „Flirt“ tragen. Dies ist eine Abkürzung für „Flinker, leichter, innovativer Regionaltriebwagen“.Der Hersteller hat jedoch nur einen Teil der Flirt fristgerecht geliefert. Sie wurden vorrangig als Regional-Express (RE) von Mannheim über Ludwigshafen, Neustadt, Kaiserslautern, Saarbrücken und Trier nach Koblenz eingesetzt, weil sie hier besonders dringend gebraucht werden, um trotz diverser Baustellen die Fahrzeiten einzuhalten.

Mitte März begann die Umstellung der beiden RE-Linien von Mainz nach Mannheim und Karlsruhe von den übergangsweise eingesetzten Triebwagen der Baureihe 425 auf die neuen Flirt. Heute soll diese Umstellung abgeschlossen werden. Gleichzeitig sollen ab heute die Flirt zwischen Trier und Koblenz vereinigt mit einem Triebwagen der luxemburgischen Staatsbahn CFL fahren, damit es umsteigefreie Verbindungen zwischen Luxemburg und Koblenz gibt. Die CFL-Fahrzeuge stammen zwar ebenfalls von Stadler, dennoch gilt das erstmals praktizierte Kuppeln von zwei verschiedenen Fahrzeugtypen zweier verschiedener Bahnunternehmen als technisch anspruchsvoll.

Teilweise von Ersatzfahrzeugen bedient wird zunächst weiter die RE-Linie von Koblenz über Mainz nach Frankfurt, die erst zum 10. Mai komplett auf die neuen Triebwagen umgestellt werden soll. Bei den Fahrgästen kommen die Flirt meist gut an. Allerdings lässt die Pünktlichkeit der RE vor allem auf der Pfälzer Ost-West-Strecke zu wünschen übrig. Verspätungen sind jedoch deutlich häufiger auf die Baustellen entlang der Strecke oder kürzlich auf einen Erdrutsch im Saartal zurückzuführen als auf Probleme mit den neuen Fahrzeugen.

Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) bereitet einen Planungsvertrag mit der Deutschen Bahn (DB) für die Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar nach Zweibrücken vor. Dabei geht es zuerst um die Entwurfsplanung, dann um das Planfeststellungsverfahren. Der VRN muss zudem mit den Gebietskörperschaften der Westpfalz die Übernahme des kommunalen Finanzierungsanteils klären. Hierfür gibt es Regelungen aus der Zeit des Westpfalz-Verkehrsverbunds (WVV).

Unstrittig ist, dass Rheinland-Pfalz einen Teil der Kosten übernimmt, die auf saarländischem Territorium anfallen. Ein entsprechendes Angebot hatte der damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) bereits Ende 2010 gemacht – einige Wochen, nachdem eine Repräsentativumfrage der RHEINPFALZ in Zweibrücken eine enorm hohe Zustimmung für das Projekt ergeben hatte (siehe Grafik).

VRN-Projektleiter Werner Schreiner hält die Planungsphase für zeitaufwendiger als den Bau. Die Bauarbeiten selbst könnten relativ schnell über die Bühne gehen, weil, anders als sonst bei künftigen S-Bahn-Linien, auf der derzeit größtenteils stillgelegten Strecke gebaut werden könnte, ohne Rücksicht auf Zugbetrieb nehmen zu müssen.


Rheinpfalz 5.11.2010
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