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26.03.2015
Die Rheinpfalz

Stadt am Wasser, Dörfer auch

OB, Landrat und Verbandsbürgermeister stellen Innenminister Ideen vor - Region attraktiver machen

Mit rund 2,5 Millionen Euro will das Innenministerium Projekte in und um Zweibrücken aus dem 25-Punkte-Programm der Landesregierung fördern. Dazu kommen Zuschüsse aus anderen Ministerien, beispielsweise 1,8 Millionen Euro für „Stadt am Wasser“. Nicht nur in Zweibrücken, auch in der Region soll das Thema Wasser künftig eine große Rolle spielen. Innenminister Roger Lewentz ließ sich gestern im Rathaus Ideen präsentieren. Spruchreif sind sie noch nicht.

Die Landesregierung will der Region nach dem Aus für den Passagierflugbetrieb am Zweibrücker Flughafen mit einer langfristigen Strategie unter die Arme greifen. Die Projekte sollen besonders hoch bezuschusst werden. Das Gebiet, für das die Stadt-Umland-Strategie greifen soll, umfasst Zweibrücken, die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land sowie Teile der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben und damit knapp 63 000 Einwohner. Es geht über den alten Landkreis Zweibrücken hinaus und endet im Osten mit Thaleischweiler-Fröschen.Lewentz ließ sich gestern präsentieren, was Zweibrücken und das Umland im Rahmen der Stadt-Umland-Strategie vorhaben: Oberbürger Kurt Pirmann, Landrat Hans Jörg Duppré sowie die Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (Zweibrücken-Land) und Thomas Peifer (Thaleischweiler-Fröschen) stellten dem Innenminister über anderthalb Stunden ihre Ideen vor. Die Presse war außen vor - erst nächste Woche sollen Details öffentlich werden. Wasser, so wurde jedoch bereits gestern deutlich, wird als übergreifendes Thema eine zentrale Rolle spielen. Es soll nicht nur in Zweibrücken bei „Stadt am Wasser“ erlebbar werden, sondern auch in Dellfeld, Contwig, Rieschweiler-Mühlbach.

Pirmann nannte mit den Freibädern einen Ansatz für eine gemeinsame Vermarktung. Gundacker sprach von Wohnmobiltourismus, Lewentz nannte die Radwege als Möglichkeit, die Menschen entlang des Wassers „von der Stadt ins Umland mitzunehmen“.

Lewentz sprach von einer „langfristigen Partnerschaft“ mit der Region, die man durch das 25-Punkte-Programm erneuere, „und die auch das Land bindet“. Die Region habe in der Vergangenheit bereits hohe Förderung durch Bund und Land erfahren - Stichwort Konversion -, das wolle man fortsetzen. Er lobte die Mentalität der Südwestpfälzer. Es sei „typisch“, dass man sich Herausforderungen stelle, dass man anpacke.

Mit dem Projekt „Soziale Stadt“ wolle man in Zweibrücken „nicht nur in Beton, sondern in die Herzen und Köpfe der Menschen investieren“, sagte Lewentz. Es sollen Gebiete entlang des Hornbachs und entlang der Steinhauser Straße aufgewertet werden. Auch der Wasserspielplatz in Contwig (siehe Seite 3) könne helfen, das Selbstwertgefühl der Menschen zu steigern. Wobei der Landrat angemahnt habe, dass jene Orte, die nicht von der Stadt-Umland-Strategie profitieren, nicht hinten herunterfallen dürften.

Auch die Reaktivierung der S-Bahn steht im 25-Punkte-Plan. „Eine ganz wichtige Maßnahme. Wir wollen das“, so Lewentz. Selbst wenn Rheinland-Pfalz von der Wiederbelebung der Strecke Homburg - Zweibrücken mehr profitiere als das Saarland: Die Saarländer hätten beim Treffen der Staatssekretäre am Dienstag „keine Tür zugemacht“. Der Zeitrahmen sei realistisch: „Wenn die Bahn 2020 fährt, wären wir sehr froh.“ (sbn)