In neuem Fenster öffnen

04.02.2015
Die Rheinpfalz

Kommentar. Gutes Zeichen

Die S-Bahn-Verlängerung nach Zweibrücken kommt nur langsam voran.
Es ist aber unumgänglich, alle nötigen Regularien korrekt abzuarbeiten.

Die Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar nach Zweibrücken ist seit Jahren ein Dauerbrenner, der die Geduld vieler Bürger massiv strapaziert, die sich in Zweibrücken und Umgebung seit Jahren für das Projekt engagieren. Im vergangenen Sommer führte das zu einem undifferenzierten Rundumschlag aus dem Kreis der S-Bahn-Kämpfer mit Pauschalvorwürfen an die Adresse aller Politiker, der in der Sache nicht unbedingt hilfreich war.

Auch gestern gab es seitens des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN), der mit der Planung komplizierter S-Bahn-Projekte langjährige Erfahrung hat, nicht die Ankündigung des in Zweibrücken seit langer Zeit ersehnten Durchbruchs, sondern lediglich eine Nachricht, die auf den ersten Blick relativ nichtssagend wirkt. Allerdings ist der Auftrag für den Endbericht trotz der erneuten Verzögerung bis zur zweiten Februarhälfte ein gutes Zeichen. Entgegen der in Zweibrücken teilweise kursierenden Vorstellungen, dass man eine Art exterritoriale Strecke für Korridor-S-Bahn-Züge durchs Saarland bauen könnte, ist allein schon wegen der Abhängigkeit von Bundesmitteln nur eine Lösung im Konsens mit dem Saarland möglich. Es ist deshalb viel wert, dass sich beide Bundesländer trotz unterschiedlicher politischer Prioritäten darauf geeinigt haben, das Projekt den üblichen Planungsprozess einschließlich Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) durchlaufen zu lassen. Damit ist eine politische Entscheidung noch nicht gefallen, aber doch sichergestellt, dass sie auf der Grundlage einer fundierten fachlichen Bewertung erfolgen kann. Die NKU ist auch Voraussetzung für die Aufnahme in das betreffende Bundesprogramm. Dieser Prozess ist für alle, die lieber heute als morgen mit dem Bau beginnen würden, vielleicht quälend langsam, er dürfte aber eine sachgerechte Entscheidung erleichtern.