03.12.2014
Die Rheinpfalz

In neuem Fenster öffnen

Güter auf Schienen nach Mainz

Kirkel: Investitionen auf Bahnlog-Gelände – Firma rechnet mit Protesten

Zehn Millionen Euro will die Firma Bahnlog in einen neuen Container-Umschlagplatz auf ihrem Gelände bei Kirkel-Altstadt investieren. Die Bauanträge wurden bereits gestellt. Konflikte mit Naturschutzverbänden sind freilich zu erwarten.

Bahnlog tritt als Eisenbahnverkehrsunternehmen unter anderem als Dienstleister der Deutschen Bahn auf. Im Gleisbauhof zwischen Altstadt und Homburg-Beeden wird beispielsweise Bahnschotter aufbereitet. Außerdem nutzt die Frankenbach Container GmbH das Gelände: Mit Güterzügen transportiert sie Waren zwischen ihrem Container-Terminal in Mainz und Homburg. Nach einer Probephase im November soll jetzt der reguläre Betrieb losgehen.64 Hektar umfasst das Gelände laut Bahnlog-Geschäftsführer Jörg-Michael Fries. Auf zehn Hektar Fläche soll der neue Umschlagplatz entstehen. Im Moment werde dieser Teil des Geländes nicht genutzt. Dennoch sei das ganze Areal für die Nutzung durch die Eisenbahn zugelassen.

In der Vergangenheit sah sich Bahnlog immer wieder Protesten und Klagen etwa durch den Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) ausgesetzt. Denn der Gleisbauhof liegt in einem Wasserschutzgebiet, das Pflegezone des Biosphärenreservats Bliesgau ist, zudem leben dort einige geschützte Vogelarten. Darauf angesprochen, sagt Fries, dass man auch jetzt mit Protesten und Widerspruch rechne.

Die Transportfirma Frankenbach wolle „ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich angemessen die Region erschließen“, drückte es Gerhard Oswald aus, der das Projekt von Anfang an betreute und begleitete. Das heißt konkret, Güterverkehr der Firma zwischen Mainz und den Regionen Westpfalz sowie dem Saarland erfolge nun nicht mehr ausschließlich mit Lastwagen auf der Straße, sondern – zumindest zwischen Mainz und Homburg – auch auf Schienen. Waren werden mit Lastern zum Umschlagplatz auf dem Gleisbauhof gebracht und dort auf Züge verladen. Nach Mainz geht es dann mit dem Binnenschiff weiter. Trimodaler Verkehr werde das genannt.

Umgekehrt müssen die Lkw bestellte Waren für Firmen in der Region nicht in Mainz abholen, sondern nur in Homburg. Bereits in der Testphase hat das Unternehmen laut Oswald die Autobahnen um etwa 130 Lkw pro Woche entlastet. Kurzfristiges Ziel sei es, diese Zahl auf 180 zu erhöhen. „Es ist ein Straßenersatzverkehr“, erklärte Fries. Damit werde sowohl einem zunehmenden Fahrermangel als auch einem ständig steigenden Stau-Aufkommen entgegengewirkt. Im Moment benutze das Unternehmen Züge von 300 Metern Länge – das entspreche einem Fassungsvermögen von etwa 30 Lkw-Ladungen pro Zug, so Oswald. In Zukunft könne man aber leicht auf doppelt so lange Züge umsteigen, wenn der Bedarf dazu besteht. (mefr)