22.03.2014
Pfälzischer Merkur

Wachmann wiegt 300 Kilogramm

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Neuer Spazierweg führt entlang alter Gleisanlagen am früheren Güterbahnhof in Einöd

Mit der Unterstützung der Gruppe 60plus sowie der Hilfe von engagierten Bürgern ist in Einöd das viele Jahre brachliegende, ehemalige Bahngelände mittels eines Spazierweges erschlossen worden.
Von Merkur-Mitarbeiter Bernhard Reichhart

Einöd. Mit der Unterstützung der Gruppe “60plus“ sowie engagierter Bürger ist in Einöd das bisher brachliegende, ehemalige Bahngelände zwischen der Eisenbahnlinie und der Raiffeisenstraße mittels eines Spazierweges zugänglich gemacht worden. Im Rahmen einer Feierstunde wurde der neue Bahnweg gestern offiziell eingeweiht und damit das Projekt „Dörfliches Naherholungsgebiet Alter Bahnhof“ so gut wie fertiggestellt. Viele Bürger hatten sich am Rastplatz am Bahnhaltepunkt eingefunden. Der knapp 600 Meter lange und zwei Meter breite Weg führt an noch vorhandenen Rampenbauwerken der Gleisanlagen des ehemaligen Güterbahnhofs entlang und verbindet den Rastplatz mit der Bahnunterführung. Annähernd 1000 Arbeitsstunden hätten die vielen freiwilligen Helfer seit Anfang 2012 erbracht, erklärte der stellvertretende Ortsvorsteher Ulrich Fremgen. Mit Kleinbagger, Motorsägen, Freischneider und Gartengeräten hätten sich die ehrenamtlichen „Grünflächenschneider“ in das Brachgelände vorgearbeitet. Insgesamt 170 Tonnen Schotter seien eingebaut worden. Auf der Freifläche vor dem Tor zur Biosphäre wurde ein alter Leiterwagen aufgestellt, der von einem Einöder Bürger zur Verfügung gestellt und von der Gruppe “60plus“ restauriert wurde. Zudem wurde in 140 Arbeitsstunden eine 2,90 Meter hohe, 300 Kilogramm schwere, aus dem ehemaligen Bundeswehrdepot am Zunderbaum stammende Eisenskulptur zusammengesetzt, bunt angemalt und in einem Fundament einbetoniert. „Es ist unser Wachmann am Tor zur Biosphäre“, betonte Fremgen. Ortsvorsteher Karl Schuberth erinnerte an die lange Geschichte der Bahn in Einöd seit 1849, über die Einweihung des Bahnhofs 1857, den Niedergang ab 1959 bis heute. Sein Dank für die Herrichtung des neuen Bahnweges ging an den „unermüdlichen Organisator“ der Gruppe „60plus“ Otto Stock und den Vogelschutzverein. Mit ehrenamtlicher Gemeinschaftsarbeit und einem „vorzeigbaren Engagement sei „ein Kleinod mitten im Ort“ geschaffen worden, erklärte Rüdiger Schneidewind: „Hier zeigt sich, dass Einöd lebt“. Mit der Aufstellung der ersten Hinweistafeln soll auch die bewegte Einöder Bahngeschichte wieder erlebbar gemacht werden. So können sich Spaziergänger, Radfahrer und Wanderer über die Eisenbahnerschließung im Gleisdreieck Einöd, Bierbach, Schwarzenacker, die wechselhafte Geschichte des ehemaligen Einöder Bahnhofs, auch als Zollbahnhof, sowie über den einmal angeschlossenen Güterbahnhof informieren.

Bildunterschrift
Der neue Bahnweg neben der Gleisanlage des ehemaligen Bahngeländes in Einöd wurde gestern am Tor zur Biosphäre im Rahmen einer Feierstunde offiziell übergeben. Foto: Bernhard Reichhart

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