13.03.2014
Die Rheinpfalz

Kommentar
Verfahrene Situation bietet auch Chancen

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Von Eckhard Buddruss

Mit gutem Willen könnten Rheinland-Pfalz und das Saarland die Probleme mit IC-Zügen und S-Bahn nach Zweibrücken gemeinsam lösen.

Im kommenden Dezember wird das Regionalzugangebot in Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit der Einführung eines Netzes von Regional-Express-Zügen deutlich verbessert. Auf der Strecke von Trier über Saarbrücken nach Mannheim feiert mit dem neuen Regional-Express (RE) der frühere Interregio eine Art Teil-Comeback.

Als das RE-Netz ausgeschrieben wurde, gab es ein großes Problem. Im Moment der Ausschreibung waren keine belastbaren Aussagen zu bekommen, welche Fernzüge 2015 noch fahren würden und welche nicht. Vertragliche Verpflichtungen, wie sie der DB-Fernverkehr unter neuer Leitung inzwischen eingeht, waren damals tabu. In dieser Situation haben die drei beteiligten Nahverkehrsaufgabenträger in Rheinland-Pfalz und im Saarland, die bei der Ausschreibung kooperiert haben, das einzig Richtige getan: Sie haben vorsichtshalber für die Zeitlagen, in denen Fernzüge wegzufallen drohten, einen RE bestellt.

Es ist reichlich grotesk, wenn die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nun versucht, Kurt Beck (SPD) dafür verantwortlich zu machen, dass RE auch in Zeitlagen bestellt worden sind, in denen die DB ihre Intercity-Züge nun doch zumindest vorerst weiter fahren will.

Die Situation ist ziemlich verfahren, aber mit gutem Willen und Kompromissbereitschaft ließe sich vielleicht doch noch eine Lösung finden, die allerdings nicht kostenlos sein wird. Das Saarland hat dabei wegen der größeren Entfernung zum ICE-Knoten Mannheim ein stärkeres Interesse als Rheinland-Pfalz daran, dass die Fernzüge auch künftig fahren. Deshalb würde es sich anbieten, hier ein Kompromisspaket mit einem anderen Projekt zu schnüren, bei dem die Interessenlage umgekehrt ist: der Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar nach Zweibrücken.

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