11.02.2014
Pfälzischer Merkur

Landesregierungen müssen für S-Bahn Farbe bekennen

Zweibrücken lässt nicht locker. Mit einer Veranstaltung mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft soll die Forderung nach der Verlängerung der S-Bahn untermauert werden. Argumente lägen dafür lägen schon lange vor.

Zweibrücken. Resolutionen und Unterschriftenaktionen für die Verlängerung der S-Bahn nach Zweibrücken gab es in den vergangenen Jahren zur Genüge (wir berichteten). „Wir wollen weiter Druck machen“, sagte Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) gestern bei einem Pressegespräch. Denn das Projekt gehe mit der anstehenden Rentabilitätsuntersuchung in „die entscheidende Phase“.

Deshalb kämen am Donnerstag Vertreter aus der Politik, der Wirtschaft, der Gesellschaft und von Verbänden im Zweibrücken Rathaus zusammen. Mit dabei seien die rheinland-pfälzischen und saarländischen Landtagsabgeordneten Fritz Presl (SPD), Susanne Ganster (CDU), Fred Konrad (Grüne), Elke Eder-Hippler (SPD), Christian Gläser (CDU) und Barbara Spaniol (Linke). Dabei gehe es nicht mehr darüber die Notwendigkeit und Nutzen der S-Bahn Verbindung darzustellen – „da haben die Eisenbahnfreunde in der Vergangenheit gute Vorarbeit geleistet“ (Pirmann), vielmehr sollen die Argumente für die Bahn untermauert werden.

Zudem soll den beiden Landesregierungen deutlich gemacht werden, dass die Menschen in der Region hinter dem Projekt stehen. Das Wortprotokoll wird neben den Landesregierungen auch den Erstellern der Kosten-Nutzen-Analyse übergeben. „Wenn die Landesregierungen kein Interesse an dem Thema zeigen, setze ich das mit einem Verrat an der Region gleich“, sagte Pirmann. Es bringe nichts, wenn man immer EU-Fördermittel fordert, „und dann, wenn es darum geht, mit wenig Geld ein notwendiges Projekt zu fördern, nö sagt“. Die Landesregierungen dürften nicht nur Lippenbekenntnisse abgeben, „praktisches handeln“ sei gefragt.

Pirmann sagte, dass sich die Argumente für die Verlängerung der S-Bahn wie eine Verbindung zu den Metropolen, eine Verkürzung der Reisezeit, Verminderung des Straßenverkehrs oder Imageaufwertung nicht in Zahlen festlegen lassen. „Die S-Bahn Verbindung hat neben den nüchternen Zahlen einen Mehrwert für die Region.“

Zur Region zählt Pirmann die Westpfalz und das Ostsaarland. „Da ist Homburg mit im Boot.“ Der Oberbürgermeister fragte in dem Pressegespräch, ob alle Maßnahmen aus der Vorentwurfsplanung, die die Kosten auf 21,7 bis 25,7 Millionen Euro beziffert, tatsächlich benötigt werden. Wie ein zweites Gleis am Einöder Bahnhof oder einen Bahnhof in Schwarzenacker.

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