28.01.2012   
Saarbrücker Zeitung, Homburg
27.01.2012
Pfälzischer Merkur, Blieskastel

Biosphäre ist „Fahrtziel Natur“

Das Reservat Bliesgau hofft durch Deutsche-Bahn-Kategorie auf mehr Besucher

Das Biosphärenreservat Bliesgau gilt ab sofort als ein „Fahrtziel Natur“ bei der Deutschen Bahn und landet damit auch in der entsprechenden Broschüre. Nun könne bundesweit intensiv geworben werden, heißt es.

Von SZ-Redakteur Joachim Schickert

Homburg/Blieskastel. Die Verantwortlichen im Biosphärenreservat Bliesgau drücken mit ihren Partnern in Sachen Tourismus weiter auf die Tube: Nachdem sich das Biosphärenreservat im vergangenen Sommer als „Fahrtziel Natur“ bei der Deutschen Bahn (DB) beworben hatte, um mit den Themen nachhaltige Mobilität und Natururlaub bundesweit Akzente zu setzen, wurde diese Bewerbung Mitte Januar positiv beschieden. Damit ist das Biosphärenreservat Bliesgau das 20. „Fahrtziel Natur“, wie die Bahn in einer Pressemitteilung unter der Überschrift „Orchideenland und Savoir-vivre“ verkündet hat.

Vor der Presse in Blieskastel sprach Biosphärenzweckverbands-Geschäftsführer Walter Kemkes von einem „fulminanten Antrag“ der Biosphäre Bliesgau, den die Bahn überzeugt habe. Damit könne der Bliesgau bundesweit intensiv beworben werden. Verbandsvorsteher Stephan Strichertz sprach von einer „Plattform, die ganz wichtig ist“. Jetzt werde die Biosphäre bundesweit in den Fokus gestellt. Eigens für „Fahrtziel Natur“ hat sich im Saarland eine Trägergruppe gebildet. Hier arbeiten der Biosphärenzweckverband, die Mobilitätszentrale von Saarpfalz-Kreis und Saar-Pfalz-Bus, der Kreis, die Saarpfalz-Touristik, die Tourismus-Zentrale Saarland und der Landesverband des Verkehrsclubs intensiv zusammen.

Doch nicht nur die schöne Landschaft und die Naturschutz-Wertigkeit haben die Verantwortlichen der Bahn für den Bliesgau und die angrenzende Region eingenommen, sondern auch die vergleichsweise gute Ausstattung im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Wir sind beim ÖPNV gut aufgestellt und haben vieles richtig gemacht“, so Achim Jesel vom Saarpfalz-Kreis und Markus Philipp von der Mobilitätsberatung Saar-Pfalz. Gleichwohl könne noch einiges verbessert werden, unter anderem, was die Taktzahl des Busverkehrs angehe. Auch wurde auf die Freitzeitcard für Rheinland-Pfalz und das Saarland hingewiesen, mit der sich ab 14 Euro aufwärts die regionalen Besonderheiten mit dem öffentlichen Nahverkehr erkunden ließen. Gäste könnten die Card wahlweise für einen, drei oder sechs Tage erwerben und damit ab neun Uhr alle öffentlichen Verkehrsmittel des Saarländischen Verkehrsverbundes (saarVV) gratis nutzen. Darüber hinaus hätten sie freien Eintritt bei 168 Freizeit- und Kultureinrichtungen. Für Birgit Grauvogel, Geschäftsführerin der Tourismus-Zentrale Saarland, bedeutet die Zugehörigkeit zu „Fahrtziel Natur“ ein Imagegewinn für das ganze Saarland. „Diese Auszeichnung bietet die einmalige Gelegenheit, das Saarland als Naturregion mit vielen Besonderheiten wie dem Biosphärenreservat Bliesgau, den Steinkäuzen und den Orchideen vorzustellen“, meinte Grauvogel.

Der Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik, Wolfgang Henn, sprach von einer „Steilvorlage für den Tourismus“. Die positive touristische Entwicklung in der Region habe gute Chancen, weiterhin Zuwächse zu verzeichnen. Pia Schramm vom Biosphärenzweckverband erklärte, man wolle zahlreiche bundesweite Marketingaktivitäten in die Wege leiten. Umweltverbände und Bahn würden den Bliesgau bevorzugt durch Aktionen in den Reisezentren, über den Bahn-Reiseanbieter Ameropa, in der Presse sowie mit Broschüren und Plakaten bewerben.