19.01.2012   
Pfälzischer Merkur

Im Biotop tummeln sich Exoten

Fast genau ein Jahr ist es her, da berichtete Beedens Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner von den Dingen, die den Homburger Stadtteil bewegen. Nun hat er im Gespräch mit unserer Zeitung zurückgeblickt und eine kleine Bilanz gezogen: Wo hat sich etwas getan und welcher Wunsch bleibt weiterhin offen?

Von Merkur-Mitarbeiterin Ulrike Stumm

Beeden. In Homburgs Stadtteil Beeden fühlt sich so mancher, als ob er kurz mal nach Afrika gereist wäre. Der Grund ist das Beeder Biotop und dessen ungewöhnliche Tierwelt: Wasserbüffel, Heckrinder, verschiedene Vogelarten, besonders Störche, Konikpferde. Damit dies auch so ansehnlich bleibt, die Tiere sich wohlfühlen, wird auch einiges getan. So wurde zum Beispiel im vergangenen Jahr der angekündigte Unterstand für die Konik-Pferde gebaut. Die sind derzeit auf ihrer Winterweide wegen der Hochwassergefahr in dem Auengebiet. Einen Unterstand für die Wasserbüffel und die Heckrinder gebe es schon, doch die hätten die Koniks nicht hineingelassen, sagte Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner weiter. Auch an anderen Stellen im Ort tut sich etwas oder es ist zumindest in Planung, zum Beispiel am Beeder Turm, hier wurde die Sanierung 2010 abgeschlossen. Noch nicht umgesetzt ist die Verbindung vom Turm zum Kinderspielplatz, geschaffen werden soll diese aber dennoch, "wenn entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung stehen", informierte Wagner. Eine andere Lösung als ursprünglich gedacht gibt es für die Toilettenanlage. Eigentlich sollte am Turm eine gebaut werden, doch davon sei man aber abgekommen, weil es die Kosten überstiegen habe. 50 000 Euro waren dafür im städtischen Haushalt eingestellt. Die Anlage hätte jedoch über 100 000 Euro gekostet, so Wagner. Nun habe die Stadt für etwa 60 000 Euro ein mobiles Toilettenfahrzeug gekauft, das auch in anderen Stadtteilen nutzbar sei, so Wagner weiter.

Sorgen macht Wagner weiterhin das Beeder Brünnchen. Es sei "ein großes Anliegen, dass hier etwas passiert". Dazu brauche man Haushaltsmittel , die seien im Moment nicht zu bekommen. Der Weiher müsse dringend von Unrat befreit werden, sonst drohe er zu kippen. Eines seiner großen Anliegen wird Wagner im neuen Jahr weiter beschäftigen: die Einwohnerzahl. Diese geht, wie eigentlich überall, zurück. Und deswegen möchte er junge Familien locken. Ein kleines besonderes Bonbon: Er zahle jedem Kind, das in Beeden geboren wird, 100 Euro und ebenfalls diesen Betrag für jedes Kind, das in Beeden eingeschult wird. Vor allem soll sich aber strukturell etwas bewegen. In die Kindertagesstätte soll investiert werden. Die Einrichtung herzurichten, etwa mit Ruhe-, Essens- und Personalraum, sei notwendig, hatte er schon im Januar 2011 betont.

Es sei nach wie vor in Planung, dass sich hier etwas bewegt, die Kita neu gestaltet wird. Bislang bietet die katholische Kita Aller-Hand bereits Ganztags- und neben Plätzen für Drei-bis Sechsjährige auch eine Betreuung für Krippenkinder. Ein weiteres Sorgenkind bleibt die Grundschule, die Dependance von Einöd ist. Die will Wagner unbedingt erhalten und bislang sei das ja auch gelungen.