25.06.2024 - Die Rheinpfalz -
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Mehr R7-Busse? Pfälzer und Saarländer diskutieren

Zweckverband kritisiert Veröffentlichung des Saarpfalz-Kreises – Auch Einsatz von Gelenkbussen wird geprüft
Von Paul Helmut Kreiner

Ab September sollten eigentlich mehr Busse auf der Linie R7 fahren – das zumindest gab der Saarpfalz-Kreis im Sommer 2023 bekannt. Die Mühlen der Bus-Betriebe mahlen allerdings langsam – sehr langsam, um genau zu sein.

Dass irgendwann mal mehr Busse zwischen Homburg und Zweibrücken auf der Linie R7 fahren, ist weiterhin Zukunftsmusik. Die Idee wird beim Zweckverband Personennahverkehr Saarland (ZPS) und auf pfälzischer Seite beim Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr (ZÖPNV) weiter diskutiert, bestätigen sowohl Markus Philipp vom ZPS als auch Fritz Engbarth, Pressesprecher des ZÖPNV. „Wir sehen Handlungsbedarf auf der Linie R7, da die Fahrgastzahlen sehr hoch sind, wenngleich die Meldungen wegen Überfüllung rückläufig sind“, informiert Philipp auf RHEINPFALZ-Nachfrage.

Seit einiger Zeit prüft das Busunternehmen, das die R7-Strecke bedient, laut Philipp den Einsatz von Gelenkbussen. „Hierbei sind die Herausforderungen einerseits die Verfügbarkeit von geeigneten Fahrzeugen auf dem Markt, andererseits die komplette Neuplanung von Dienst- und Umlaufplänen, die andere Linien mit der R7 kombinieren, was mit dem Einsatz der Gelenkbusse entfallen könnte“, schreibt der ZPS-Mann.

Weiterer Diskussionsstoff: die Kosten. Weil die Linie sowohl auf saarländischem als auch pfälzischem Territorium entlangfährt, bezahlen beide Zweckverbände – allerdings unterschiedlich hohe Beträge, weil der größere Streckenanteil im Saarland verläuft. 23 Prozent der Kosten trägt der pfälzische Zweckverband, 77 Prozent der saarländische. ZPS-Chef Achim Jesel kommentierte im Februar: „Da beide Zweckverbände öffentliche Mittel, sprich Steuergelder verwalten, muss der verkehrlich sinnvollsten und wirtschaftlich günstigsten Variante zur Angebotsverbesserung der Vorzug gegeben werden.“ Damit bestätigte er schon vor ein paar Monaten, dass nicht unbedingt mehr Busse fahren werden – anders als vom Saarpfalz-Kreis im Sommer 2023 angedeutet –, wenn dies nicht die wirtschaftlichere Variante ist.

Wann und ob Gelenkbusse auf der R7-Linie fahren werden oder ob sogar doch irgendwann mehr R7-Busse fahren, können sowohl Philipp als auch Engbarth derzeit nicht sagen. Dass überhaupt öffentlich über mehr R7-Busse diskutiert wird, ist indes dem Saarpfalz-Kreis geschuldet. Dort wurde im vergangenen Jahr über das Thema diskutiert. Damals hieß es vom Kreis zudem: „Die seit Jahren hohe Nachfrage wurde mit dem Ausklingen der Corona-Pandemie noch mal übertroffen.“ Im Februar sagte Jesel dazu: „Wir bedauern, dass durch eine Pressemitteilung des Saarpfalz-Kreises der Eindruck erweckt wurde, dass das Thema bereits entscheidungsreif sei. Dem ist nicht so.“

KOMMENTAR Genervt von vollen Bussen

Von Paul Helmut Kreiner

Die Menschen interessiert es nicht, wer für größere oder mehr Busse zahlt. Pfälzer und Saarländer müssen endlich in die Pötte kommen.

Man darf gespannt sein, was zuerst fährt: die S-Bahn von Zweibrücken nach Homburg oder die größeren beziehungsweise zusätzlichen R7-Busse. Klar ist: Die Menschen brauchen jetzt mehr Möglichkeiten, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Homburg und zurück zu fahren. Volle R7-Busse schaden dem Image eines klimaschonenden Nahverkehrs. Die Fahrgäste sind von vollen Bussen genervt und fahren dann lieber mit dem Auto. Die beiden Zweckverbände sollten dringend in die Pötte kommen. Wenn erst die S-Bahn fährt, braucht keiner mehr die zusätzlichen R7-Busse.


14.07.2023  Mehr Busse nach Homburg: Start Anfang September noch unklar + Leserbrief  
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