09.05.2024 - Die Rheinpfalz -

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Station Zweibrücken-Rosengarten: Ab Juli soll Park&Ride-Platz gebaut werden

Claus-Peter Schmidt

Noch im Juli sollen die Arbeiten zur Anlage des Park&Ride-Platzes am Bahnhaltepunkt Zweibrücken-Rosengarten beginnen. Die Bauzeit veranschlagt die Stadtverwaltung mit neun Monaten. Mit Auswirkungen auf die vielbefahrene Landauer Straße.

Abschließbare Boxen zur Unterstellung von Fahrrädern neben offenen Bügeln und einer Reparaturstation, vier Ladesäulen für Elektroautos, 37 Parkplätze und Platz für einen Imbiss: Die Pläne für einen Park&Ride-Vorplatz (P&R) der Station Zweibrücken-Rosengarten sind alt, älter jedenfalls als der im Dezember 2021 im Betrieb gegangenen Bahnhaltepunkt selbst. Der wird gut angenommen; besser, als manche Zweifler es vorhergesagt hatten. Der Ist-Zustand ist aber Stückwerk. Die sich bei Regen schnell als Pfützenmeer, bei Trockenheit als Schlaglochpiste erweisende Brache zwischen Bahnsteig-Zugang und Bootshaus der Wassersportfreunde ist nicht wirklich barrierefrei und lädt Fahrradfahrer wegen der fehlenden Abstellmöglichkeiten nicht dazu ein, vom Zweirad auf den Zug und umgekehrt umzusteigen. Für 2022 geplant, dann wegen fehlender Finanzmittelzusagen auf 2023 verschoben, soll es nun in der zweiten Jahreshälfte 2024 mit dem Bau etwas werden. Mit der Fertigstellung wohl kaum. Denn: „Die Vergabe für die Baumaßnahme ist für den 5. Juni im Stadtrat geplant. Baubeginn soll dann Anfang Juli sein. Die Bauzeit soll zirka neun Monate betragen“, erklärt die Stadtverwaltung. Die kalkulierten Kosten von 665.000 Euro sind der Preisstand von Ende 2022 – und dürften mittlerweile überholt sein. Die Zusage einer 85-prozentigen Bezuschussung aus dem Mainzer Verkehrsministerium steht aber.

Die 665.000 Euro waren auch nur die Kosten für den Bau des Stationsvorplatzes bis zu den Einmündungen zur Landauer Straße. An der vielbefahrenen Landesstraße wird dann auch gebaut. Vorgesehen sind zwei Bushaltestellen, eine Wartehalle, eine Abbiegespur zur Einfahrt in den P&R-Platz und ein langgestreckter Fahrbahnteiler mit Fußgängerüberweg. Auch die Fahrbahn soll erneuert werden. Zuständig ist formal der Landesbetrieb für Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM), die Umsetzungsplanung und Koordinierung ist aber an den städtischen Umweltbetrieb Zweibrücken (UBZ) übertragen. Der Umbau sei finanziert, erklärte der LBM im vergangenen Herbst. Eine Kostenschätzung nennt der Landesbetrieb aber nicht. Und verweist ansonsten auf den UBZ. Weil: Eng abgestimmt mit dem Vorplatzbau muss der Bau des Fahrbahnteilers werden. Und der macht eine mindestens mehrtägige Sperrung der Durchfahrt der Landauer Straße erforderlich. Die Zufahrt wird nicht ganz gesperrt, aber eben ein entscheidendes Teilstück. Das wird den Durchgangsverkehr ganz erheblich einschränken. Wann und für wie lange, wird erst mit der Feinplanung nach Vergabe an die Baufirma feststehen.

Zugang über Storchenbrücke: Die Bahn lässt sich Zeit

Während sich nach den Mäh- und Fällarbeiten im vergangenen Winter nun der baldige Baubeginn am Stationsvorplatz abzeichnet, ist ein Datum für die Komplettierung des eigentlichen Haltepunktes noch immer nicht in Sicht. Seit Dezember 2021 halten dort Züge und fahren ab, an einem Bahnsteig. Ein zweiter Bahnsteig hatte sich die Deutsche Bahn gespart, weil man die Anbindung der südlich der Trasse gelegenen Wohngebiete am Marienstein und Fasanerieberg über die Storchenbrücke bewerkstelligen will. Wohl noch will, muss man wohl sagen. Auf Anfrage bei der Bahn hieß es im April erneut: Es seien für den vorgesehenen Rampenbau noch immer „abschließende Fragen mit den betroffenen Anwohnern zum Ankauf benötigter Flächen zu klären“. Die exakt selbe Antwort gab die Bahn auch schon im Februar 2023. Und auch den Hinweis, dass, wenn die Grundstücksfragen geklärt sind, eine Planänderung beim Eisenbahn-Bundesamt zu beantragen sei. Ein förmliches Verfahren mit Anhörungen, das Monate, gar Jahre, dauern kann. Das sicher nicht vergleichbare, weil weit umfangreichere Verfahren zur Verlängerung der S-Bahn über Homburg hinaus nach Zweibrücken, mahnt jedenfalls zur Geduld.