Strecke Homburg – Zweibrücken: Baurecht für Ausbau im Saarland Ende 2023 erwartet
Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in Planung umfassend berücksichtigt • Anpassungen bei Haltepunkt Beeden und Bahnübergang Einöd • Zusätzliche Maßnahmen für Natur- und Artenschutz ab kommendem Jahr • Genehmigung in Rheinland-Pfalz liegt bereits vor • Ausbaustart voraussichtlich Oktober 2025
Die Deutsche Bahn (DB) hat ihre Planungen für den Ausbau der Strecke Homburg – Zweibrücken im Saarland umfangreich erweitert und angepasst. Grund hierfür waren insbesondere zusätzliche Wünsche der Bürger:innen zum Haltepunkt Beeden und Bahnübergang Einöd. Die Anregungen waren im Planrechtsprozess aufgekommen, der Voraussetzung für den Streckenausbau ist. Die DB erwartet die noch ausstehende Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes bis Ende dieses Jahres.
Nach Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen sollen die umfangreichen Arbeiten an der Bahnlinie im Oktober 2025 starten und etwa drei Jahre danach abgeschlossen sein. Die DB muss in der Zwischenzeit bis zum eigentlichen Baubeginn notwendige Vegetationsarbeiten und die Umsetzung zahlreicher Natur- und Artenschutzprojekte entlang der künftigen Strecke durchführen. Dazu gehören die Kontrolle bisheriger Lebensräume und Umsiedlung geschützter Säugetiere, Vögel und Reptilien ebenso wie das Anlegen von Interimsflächen für Mauereidechsen oder Haselmäuse. Diese Maßnahmen wurden im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens festgeschrieben.
Mit der erweiterten Planung hat die DB auch die ersten Kostenschätzungen für das Reaktivierungsprojekt aktualisiert. Diese berücksichtigen nun zusätzlich auch den finanziellen Aufwand für die Wiederherstellung des Bahnübergangs Einöd, die Verlegung des Haltepunktes Beeden und daraus folgende Anpassungen der Infrastruktur (z.B. längere Stützwand), die Preissteigerungen am Markt bei Baumaterial und Planungsleistungen sowie die Anforderungen an den rechtlich gebotenen Schutz von Natur und Umwelt.
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren erwartet die DB für das Gesamtprojekt Homburg – Zweibrücken damit ein Investitionsvolumen von ca. 77,5 Millionen Euro. Davon trägt der Bund auf Basis einer Förderung nach dem Gemeindeverkehrs-finanzierungsgesetz (GVFG) rund 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Die verbleibenden Finanzierungsbeiträge teilen sich die Länder Rheinland-Pfalz, unter finanzieller Mitbeteiligung des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein-Neckar, und Saarland.
Die Reaktivierung der Strecke Homburg – Zweibrücken ist eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen für die Verbesserung des länderübergreifenden SPNV. Das rheinland-pfälzische Zweibrücken und die Gemeinden entlang der Strecke profitieren von dem Erfolgsangebot S-Bahn-Rhein-Neckar. Zudem wird ein besserer Zugang zum Fernverkehr in Kaiserslautern sowie zum SÜWEX (RE1) in Homburg geschaffen. Umgekehrt können die Anliegergemeinden der „Saar-Pfalz-Strecke“ zukünftig unkompliziert die Rosenstadt und die dort angebotenen Nahverkehrsverbindungen erreichen.