28.02.2023 - Pfälzischer Merkur - Zum Artikel

Messtafel bei Muli soll mahnen

Zweibrücken Manch ein Autofahrer rätselt über die Messtafel an der Landauer Straße in Höhe von „Muli’s Treff“. Die Stadt sagt, Grund sei die Querung zum Bahnhaltepunkt. Geblitzt wurde auch schon.
Von Mathias Schneck

Messtafeln haben im Straßenverkehr eine psychologisch nicht zu unterschätzende Wirkung. Urplötzlich bekommt der Verkehrsteilnehmer seine Geschwindigkeit angezeigt. Ist man zu schnell unterwegs, leuchtet die Anzeige auf der Tafel rot. Die meisten betroffenen Fahrer bremsen spätestens jetzt ab. Nicht unbedingt immer aus Sorge um die Mitmenschen. Oft schwingt die Angst mit: „Wer weiß, ob hier nicht auch geblitzt wird?“

Üblicherweise werden die Messtafeln, die oft rar sind und von den Kommunen zumeist mit einem Vorlauf organisiert werden müssen an Stellen platziert, an denen die Autofahrer gerne aufs Gaspedal treten.

So weit, so klar. Aber warum steht eigentlich schon seit Monaten an der Landauer Straße, in Höhe des alteingesessenen Imbiss-Ladens „Muli’s Treff“ eine solche Messtafel? Ist diese Stelle wirklich so gefährlich? Wird hier tatsächlich so viel gerast? Und überhaupt: Welches Tempo gilt hier eigentlich? 50? Oder 30?

Fragen über Fragen. Die allesamt ihre Berechtigung haben. Denn, so schilderte es ein Leser unserer Zeitung dieser Tage aufgeregt: Er sei bei „Muli“ geblitzt worden. Da müsse offenbar noch Tempo 30 gelten, rätselte der Zweibrücker. Denn so schnell sei er gar nicht gefahren.

Stadtsprecher Jens John klärt auf Anfrage unserer Zeitung auf. „An besagter Stelle gilt mittlerweile wieder Tempo 50. Es ist richtig, dass dort für eine gewisse Zeit Tempo 30 eingeführt wurde. Es stand dort ein Schild mit ,30‘ – allerdings ist das schon einige Zeit her. Das 30er-Schild wurde bereits im September 2022 wieder entfernt, das hat der zuständige UBZ mitgeteilt“, erläutert der Stadtsprecher.

Das 30er-Schild sei „im Rahmen einer Sensibilisierung“ der Verkehrsteilnehmer erfolgt. Hintergrund für diese Maßnahme sei die „Errichtung der provisorischen Querungshilfe“ anlässlich der geplanten Neugestaltung des Mitfahrer-Parkplatzes für Bahnkunden bei „Muli’s Treff“ gewesen. Diese Sensibilisierung mittels der Anordnung „Tempo 30“ sei allerdings, so John weiter, „nur für einen sehr begrenzten Zeitraum“ erfolgt. Längst gelte in dem betreffenden Abschnitt wieder eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde.

Die provisorische Querungshilfe anlässlich des neuen Bahn-Haltepunktes „Rosengarten“ ist bereits existent; der von John erwähnte Umbau des Parkplatzes komme aber erst noch.

Der Stadtsprecher macht darauf aufmerksam, dass in besagtem Straßenabschnitt auch das „Verkehrszeichen 136“ angebracht wird. Dieses mahnt: „Vorsicht, Kinder!“ Das Warnschild sei keine unverbindliche Angelegenheit. Im Gegenteil: „Es wirkt sich direkt auf die Geschwindigkeit aus“, betont John. „Der Verkehrsteilnehmende muss seine Geschwindigkeit herabsetzen, entsprechend vorsichtig fahren und zu jeder Zeit bremsbereit sein.“

Die Messtafel sei in diesem Zusammenhang flankierend zu verstehen: Sie diene „der Erhöhung der Aufmerksamkeit“ der Fahrzeugführer und erlaube der Stadt „eine Datenanalyse über das Fahrverhalten“.

Der besagte Zweibrücker, der dort vor „geblitzt“ wurde, hat derweil – auf andere Art und Weise – eine ganz eigene Analyse seines Fahrverhaltens erhalten. Er fuhr dort ganz offenkundig schneller als Tempo 50.