28.02.2023 - Die Rheinpfalz - Zum Artikel

Haltepunkt Rosengarten: Restarbeiten mit Tücken

Claus-Peter Schmidt
Seit Dezember 2021 wird der neue Haltepunkt Zweibrücken-Rosengarten von Zügen der Regionalbahn angefahren. Fertig ist nur die eigentliche Station. Was fehlt ist ein Übergang und der Vorplatz. An Details übt SPD-Stadtrat Thorsten Gries Kritik.

Im Juli 2021 hatte die Bahn mit den Arbeiten am neben dem Hauptbahnhof einzigen Haltepunkt für Züge in Zweibrücken begonnen, zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember war er dann fertig: der 120 Meter lange Bahnsteig nebst Wetterhäuschen und Verkehrsinformation. Eine reife Leistung in Zeiten der Corona-Pandemie mit ihren Materialengpässen. Allerdings wurde auch nur ein erster Bauabschnitt abgeschlossen. Was fehlte und bis heute fehlt, ist eine gut 100 Meter lange, ansteigende Verbindung von Ende des Bahnsteiges zur die Schienen und Bundesstraße 10 überspannenden Storchenbrücke. Über die Brücke und Rampe sollen Bewohner des Mariensteins und des Fasaneriebergs einen leichteren und auch für Gehbeeinträchtigte ungehinderten Zugang zur Station bekommen, sollen nicht über die viel befahrene Landauer Straße kommen müssen. Wann wird es so weit sein? Die Bahn nennt auf Anfrage keinen Termin. Man plane die barrierefreie Anbindung der Wohngebiete jenseits des Bahnabschnitts weiter, für die dafür erforderliche Planung seien aber noch „abschließende Fragen mit den betroffenen Anwohnern zum Ankauf benötigter Flächen zu klären“, sagte eine Bahnsprecherin dieser Tage. Einen Termin für den Baubeginn könne man auch deshalb nicht nennen, weil zuvor eine Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt erforderlich werde und die Dauer des Verfahrens nicht abzusehen sei. Folgerung: Irgendwann wird’s was werden, so jedenfalls aktuell die Absicht der Deutschen Bahn.

Lässt sich Ausfahrt noch umplanen?

Auch noch ohne genaues Datum ist das Vorhaben der Stadt, den Stationsvorplatz, die Brache zwischen Landauer Straße, dem Bootshaus der Wassersportfreunde Zweibrücken und dem Bahnsteig zu bauen. Immerhin: Von 2021 auf 2022 verschoben, soll in diesen Jahr gebaut werden. Wie berichtet, hatte das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium kurz vor Weihnachten in Absprache mit dem Innen- und Finanzministerium grünes Licht dafür erhalten, Gelder für eine 85-prozentige Kostenübernahme freigeben zu können. Wegen der angespannten Haushaltslage der Stadt stand der Vorplatz-Bau auf der Kippe.

Die Planung steht und soll am Dienstagabend im Stadtrat, im Bau- und Umweltausschuss, vorgestellt werden. Geplant sind 37 Parkplätze für Autos, davon drei Behindertenparkplätze. Vier Stellplätze werden mit Batterie-Ladestationen für E-Autos ausgestattet. Es soll vier abschließbare Boxen für Fahrräder geben, neben 14 überdacht angebrachten Fahrradbügeln. Zur Landauer Straße hin sollen Bäume gesetzt werden, die Anlage begrünt. Für den Imbiss ist ein neuer Platz in der Nachbarschaft des Bootshauses vorgesehen. Auch der Landesbetrieb Mobilität (LBM) ist mit im Boot. Auf der Landauer Straße ist in Fahrtrichtung Innenstadt eine Linksabbiegerspur anzulegen, zudem eine die Fahrbahn teilende Insel zum leichteren Übergang für Fußgänger. Zwei Anschlüsse an die Landauer Straße werden angelegt. Einer als Einfahrt in den P&R-Platz, einer als Ausfahrt. Der Vorplatz wird zur Einbahnstraße. Die derzeitige Planung der Ausfahrt ist Stadtrat Thorsten Gries ein Dorn im Auge. „Gesagt wurde, dass nur eine Abbiegung nach rechts, Richtung Hofenfels-Kreisel, möglich sein wird. Also keine Ausfahrt Richtung Innenstadt. Das ist schlecht. Ich wette, dass sich kaum jemand daran halten wird, sondern, kommt es so, verbotswidrig doch links abbiegen wird. Der Verkehrssicherheit dient das nicht“, sagt der SPD-Stadtrat aus Niederauerbach. Auch wenn es schon finale Abstimmungen mit beteiligten Behörden, namentlich dem für die Landauer Straße zuständigen LBM, gegeben haben sollte, bittet Gries noch einmal um eine Überprüfung. Seiner Meinung nach ist die Landauer Straße breit genug, um eine sichere „Links-Ausfahrt“ zu gewährleisten. Derzeit sei mittig ein Fahrverbotsstreifen vorgesehen. Der könnte umgenutzt werden.

Gries stellt Fragen

Auch weitere Anschlüsse der „kleinen Verkehrsdrehscheibe“, wo Bahn, Autos, Motor- und Fahrräder mit den Fußgängern, etwa Anwohnern, Touristen, Schülern des Hofenfels-Gymnasiums, der Mannlich-Realschule und Bundeswehr-Personal der Niederauerbach-Kaserne zusammenkommen, seien noch zu diskutieren, ehe man die Ausführungsplanung abschließe und Bauaufträge vergebe. „Wie etwa der Anschluss an den Rosenweg. Wie soll der genau aussehen?“, fragt Gries. Laut Stadtverwaltung sind mit Kosten von 665.000 Euro zu rechnen. Allein für den städtischen Part des Vorplatzbaus. Hinzu kommen 155.000 Euro des LBM für die Anpassungen der Landauer Straße, der Landesstraße 465.

Info
Der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats kommt am Dienstag, 28. Februar, um 17 Uhr im Ratssaal zusammen. Außer um den Bahnhaltepunkt geht es um den geplanten Ausbau über wiederkehrende Beiträge des Weißdornwegs in Ixheim und um den Bebauungsplan des neuen Rimschweiler Baugebiets „Im Hirtengarten“, des ehemaligen Mazurkiewiecz-Geländes an der Vogesenstraße.


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Vorplatz-Gestaltung