21.01.2023 - Die Rheinpfalz
Entree mit Imbiss: Neuer Bahnhaltepunkt
Rosengarten bekommt Vorplatz Zum Artikel

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Wie der neue Bahn-Halt aussehen soll

37 Platzplätze für Autos, vier E-Mobil-Ladestationen, ein Unterstand für Fahrräder und ein neuer Platz für den Imbiss – der Vorplatz zum Bahnhaltepunkt Zweibrücken-Rosengarten kann gebaut werden. Beinahe wäre nichts daraus geworden.
Von Claus-Peter Schmidt

Seit gut einem Jahr halten Züge am Bahnsteig an der Landauer Straße. Schüler nutzen den neuen Haltepunkt, um mit der Bahn näher ans Hofenfels-Gymnasium und zur Mannlich-Realschule zu kommen, Soldaten auf dem Weg zur Niederauerbach-Kaserne sieht man schwer bepackt aussteigen. Rosengarten, Rennwiese, die Schwimmbäder und der Biergarten an der Schließ liegen nicht weit entfernt. Was bislang fehlt, ist ein attraktiver und funktionaler Vorplatz. In diesem Jahr soll laut Stadtverwaltung mit dem Bau begonnen werden, einen Termin gibt es noch nicht.

Erst kurz vor Weihnachten fiel die Entscheidung in Mainz, dass das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium 85 Prozent des städtischen Anteils übernimmt. Die Kommunalaufsicht beim Innenministerium, angesiedelt bei der ADD Trier, hatte sich quergestellt. Wegen der angespannten Finanzen der Stadt, des hohen Schuldenstands, zweifelte die ADD an, ob sich Zweibrücken den 15-Prozent-Anteil überhaupt leisten kann. Das Ministerium war aber starker Fürsprecher. Auto- und Fahrradfahrer würden mit dem Bau der Park & Ride-Anlage (P&R) ermuntert, auf die Bahn umzusteigen, zudem sei eine Bushaltestelle geplant. Erst mit dem Bau des Vorplatzes gelinge die Vernetzung der Verkehrsträger und werde so ein Beitrag zu einem klimafreundlicheren Verkehr, eine Stärkung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs in Zweibrücken, geschaffen. Das von einer Ministerin der Grünen, Katrin Eder, geführte Verkehrs- und Umweltministerium ging in ein förmliches Vermittlungsverfahren mit dem Innen- und Finanzministerium und erreichte kurz vor Weihnachten die Mittelfreigabe. Im Ergebnis sei „in den kommenden Wochen“ mit der Ausstellung des Förderbescheids zu rechnen, erklärte in dieser Woche ein Sprecher des Ministeriums. Die Realisierung sei damit in diesem Jahr möglich.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza freut sich über die Aündigung, man harre nun der Post aus Mainz und werde sich mit dem Umwelt- und Servicebetrieb zügig an die Ausführungsplanung machen. Auch der Landesbetrieb Mobilität ist mit im Boot. Auf der Landauer Straße ist in Fahrtrichtung Innenstadt eine Linksabbiegerspur anzulegen, zudem eine die Fahrbahn teilende Insel zum leichteren Übergang für Fußgänger. Zwei Anschlüsse an die Landauer Straße werden angelegt. Einer als Einfahrt in den P&R-Platz, einer als Ausfahrt. Der Vorplatz wird zur Einbahnstraße. Geplant sind 37 Parkplätze für Autos, davon drei Behindertenparkplätze. Vier Stellplätze werden mit Batterie-Ladestationen für E-Autos ausgestattet. Es soll vier abschließbare Boxen für Fahrräder geben, neben 14 überdacht angebrachten Fahrradbügeln. Zur Landauer Straße hin sollen Bäume gesetzt werden, die Anlage begrünt.

Auch für den Imbiss ist eine Fläche vorgesehen, ein Stück weit weg vom Zugang zum Bahnsteig, nahe beim Bootshaus der Wassersportfreunde. Die Stadt sei bereit, dem Pächter, dem Betreiber von „Mulis Treff“, diese Fläche anzubieten. „Der gesamte Bahnhaltepunkt mit Vorplatz bekommt eine ansprechende, man kann sagen hochwertige, Gestaltung. Es wäre schön, wenn sich der Imbiss einfügen würde“, sagt Oberbürgermeister Wosnitza.

Die Stadt rechnet mit einer Bauzeit von einem halben Jahr. Waren die Kosten für die Stadt vor zwei Jahren noch mit 550.000 Euro kalkuliert, sind es aktuell 665.000 Euro (von denen das Land 85 Prozent übernehmen will). Die Kosten für die Maßnahmen an der Landauer Straße trägt das Land ganz. Geschätzter Aufwand: 155.000 Euro.