15.07.2022 - Die Rheinpfalz - Zum Artikel

Eisenbahnbundesamt ist am Zug

Der Einfahrt des ersten Zuges der S-Bahn Rhein-Neckar in den Zweibrücker Hauptbahnhof in drei Jahren, Mitte 2025, steht aus rheinland-pfälzischer Sicht nichts mehr im Wege. Die wenigen Einwendungen sind abgearbeitet.
Von Claus-Peter Schmidt und Thomas Büffel

In drei Jahren soll die S-Bahn, die aus Richtung Kurpfalz und Vorderpfalz kommt, dabei durch vier Bundesländer fährt und derzeit in Homburg endet, bis Zweibrücken fahren. Laut dem vom rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium beauftragten Landesbetrieb für Mobilität (LBM) wurden alle Unterlagen für den rheinland-pfälzischen Ausbauabschnitt – vom Zweibrücker Hauptbahnhof bis zur saarländischen Landesgrenze bei Einöd – beim Eisenbahnbundesamt zur finalen Genehmigung eingereicht. Erörterungstermine seien nicht erforderlich gewesen, teilte der LBM auf Anfrage mit.

Wie berichtet, soll der Bahnsteig am Zweibrücker Bahnhof angehoben werden, von jetzt 55 auf 76 Zentimenter, abgestimmt auf die S-Bahn-Züge. Zudem werden die Gleise eins und zwei mit Oberleitungen versehen, wie die gesamte Reaktivierung elektrifiziert. Von Mitte März bis Ende September 2024 soll gebaut werden. Weil zeitgleich der Bahnhaltepunkt Einöd zu einem Bahnhof mit zwei Gleisen ausgebaut wird, ist die Strecke Richtung Rohrbach dann für voraussichtlich sechseinhalb Monate gesperrt. Die Regionalzüge zwischen Zweibrücken und dem Bahnhof Würzbach werden durch Busse ersetzt.

Insgesamt soll die in Osterburken (Baden-Württemberg) startende, derzeit nur bis Homburg pendelnde S-Bahn Rhein-Neckar um 11,4 Kilometer bis Zweibrücken-Hauptbahnhof verlängert werden. Mit dem Freischnitt und den Rodungen an dem seit 1991 stilliegenden Streckenabschnitt Homburg sollen in einem halben Jahr, im Februar 2023, die Bauarbeiten beginnen. Ist die lange zwischen den Ländern Saarland und Rheinland-Pfalz umkämpfte Verlängerung der S-Bahn fertig – geplant für Mai 2025 – kann man stündlich von Zweibrücken zu den ICE-Bahnhöfen Kaiserslautern und Mannheim fahren, ohne umzusteigen, und weiter über Heidelberg bis nach Osterburken. Nur nachts zwischen 22 und 6 Uhr wird der Takt reduziert.

In Osterburken kann man in einen Regionalexpress umsteigen und ist 50 Minuten später in Würzburg. Bis dorthin gelten die Karten des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN), etwa das Job-Ticket, aber auch Tageskarten und die Schülerfahrkarten, die werktags ab 14 Uhr und an den Wochenenden den ganzen Tag im ganzen VRN-Gebiet gelten. Wer eine solche Fahrkarte hat, kommt dann mit einem Umstieg kostenlos bis Würzburg. Allerdings braucht die S-Bahn von Homburg bis Osterburken dreieinhalb Stunden, da sie unterwegs an jedem Bahnhof hält.

Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza war in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag zuversichtlich, dass die S-Bahn am 14. Mai 2025 startet. Er rechnet damit, dass die S-Bahn Verlängerung auch dafür sorgt, dass Kunden, die das Outlet Center auf dem Flugplatz besuchen möchten, mit dem Zug kommen, anstatt mit dem Auto.