30.05.2022 - Pfälzischer Merkur - Zum Artikel)

Neun-Euro-Tickets in Zweibrücken gefragt – Ärger über Kiosk-Diebe : Billig-Tickets hui, Langfinger pfui

Zweibrücken Das DRK ist positiv überrascht von der starken Nachfrage nach neuen Neun-Euro-Tickets. Bis Freitagnachmittag gingen bereits rund 120 über den Tresen. Probleme bereiten Diebe am Bahnhofs-Kiosk. Für den Tretboot-Verleih an der Schließ muss aufgerüstet werden.
Von Mathias Schneck Redakteur

Die Mobilitätszentrale im Zweibrücker Hauptbahnhof ist seit Montag schwer bei Kunden gefragt. Denn die neuen Neun-Euro-Tickets der Bahn bescheren auch der Service-Einrichtung in der Rosenstadt ordentlichen Zulauf. Das erklärt Hans Prager, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Südwestpfalz, auf Anfrage unserer Zeitung.

„Der Verkauf startete ja am Montag – und wir haben jetzt schon rund 120 dieser Karten verkauft“, zog Prager am Freitagnachmittag eine erste Bilanz. Die Mobiltätszentrale des VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar) wird von Mitarbeitern des DRK betrieben, ebenso wie die beiden Kioske dort und die Poststelle. Prager sagte, für einen größeren Bahnhof mögen 120 Karten binnen fünf Tagen ja nichts besonderes sein – aber für die Stadt Zweibrücken eben schon. Man müsse bedenken, dass man in Zweibrücken mit dem Zug bislang gerade mal in Richtung Pirmasens beziehungsweise Saarbrücken komme. Bei diesem spärlichen Angebot sei die Kundenfrequenz in der Mobilitätszentrale normalerweise eher verhalten. „Das wird sich vor der Reaktivierung der S-Bahn-Verbindung nach Homburg sicher auch nicht ändern“, schätzt der DRK-Chef.

Bis dahin würden die Kunden in der Mobilitätszentrale vor allem wegen Fragen und Kartenwünschen zum Stadtbus-Angebot vorstellig. Und, für die nächsten drei Monate (so lange sind die Neun-Euro-Tickets im Verkauf) eben auch in Sachen Schnäppchen. Aber nun 120 Karten in dieser kurzen Zeit – „damit haben wir nicht gerechnet.“

Nicht gerechnet hat das DRK leider aber auch mit einer unschönen Entwicklung: Nämlich, dass es eine nicht unerhebliche Zahl von Langfingern gibt, die meinen, sich an dem kleinen Kiosk im Hauptbahnhof ungeniert bedienen zu können.

„Wir haben dort verstärkt Probleme mit Diebstählen“, klagt Prager. Zuletzt sei ein Langfinger dabei ertappt worden, wie er sich „eine größere Menge an Zigaretten“ schnappen wollte. Die Mitarbeiter stellten den Täter, riefen die Polizei und erstatteten Anzeige.

„Jetzt haben wir eine Absperrung an dem Kiosk, damit man sich da nicht so einfach bedienen kann. Und wir haben die Sicherheitsvorkehrungen generell deutlich erhöht“, merkt Prager an.

Die Poststelle entwickele sich übrigens „Monat für Monat immer besser, es kommt immer mehr Kundschaft; dennoch muss es noch mehr in die Köpfe der Zweibrücker, dass wir nicht mehr alleine die Post in der Rosengartenstraße haben, sondern eben jetzt auch im Bahnhof“, erklärt der Rotkreuzler. Die insgesamt vier vom DRK betriebenen Service-Einrichtungen im Hauptbahnhof werden von sechs hauptamtlichen Mitarbeitern und zehn Teilzeitkräften bestritten.

Auch anderswo in der Stadt ist das Rote Kreuz aktiv – nämlich an der Schließ, wo die Helfer die Minigolf-Anlage und den gegenüberliegenden Tretboot-Verleih unter ihren Fittichen haben. [...]